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Mehr Fairness beim Skitourengehen auf Skipisten - kreative Lösungen sind gefragt!

In den letzten Wochen haben sich heftige Diskussionen über Skitourengeher auf Pisten in Kärnten, Oberösterreich und Niederösterreich entwickelt, welche jedoch derzeit in einer Sackgasse stecken. Ein respektvolles Miteinander ist jedoch gerade auf der Piste wichtig

Liftbetreiber stoßen sich vermehrt daran, dass immer mehr Skitourengeher den Pistenrand als Aufstiegsspur und die Piste zur Abfahrt nutzen - und dafür nicht nur nichts bezahlen, sondern auch noch Parkplätze und Infrastruktur (etwa Toiletten) blockieren, frisch präparierte Pisten befahren und beim Aufstieg für abfahrende Skifahrer eine Gefahr darstellen können.

 

In vielen Regionen sollen Tourengeher deshalb Parkplatzgebühren bezahlen. Das ist weitgehend unumstritten. Jedoch lösten Medienberichte über "Pistengebühren" für Skitourengeher heftige Reaktionen aus.

 

„Skitourengehen boomt, während der Pistenskilauf stagniert. In der Saison 2009/2010 wurden in Österreich erstmals mehr Tourenski (ca. 43.000 Paar) als Langlaufski (ca. 37.000 Paar) und Snowboards (ca. 33.000 Stk.) verkauft (Quelle: Österreichische Skiindustrie).

 

Deswegen ist es unerlässlich, hier ein für alle Beteiligten sinnvolles Miteinander zu finden“, so die Experten der Naturfreunden Österreich.

 

Statt zu verbieten und zu vergraulen, seien daher "Ideen, Flexibilität und Kreativität" gefragt.

 

In einigen Regionen gibt es bereits gut funktionierende Lösungen:

  • „Tiroler Lösung“ (Großraum Innsbruck/Tirol): in 14 Skigebieten rund im Innsbruck hat man sich darauf geeinigt, in koordinierter Weise Tourengehen auf Pisten zuzulassen. Bei diesem Modell wurde als Grundlage vom Alpenverein, von den Naturfreunden und dem Kuratorium Sicherheit im Bergland ein Zehn-Punkte-Regelwerk für Skitouren auf Pisten formuliert.
  • Ausgewiesene Touren und Parkplätze (z.B. Zinken, Rossfeld/Salzburg): ein eigener Parkplatz und eine ausgewiesene Tour stehen den Tourengehern zur Verfügung, Berührungen mit der Piste werden möglichst vermieden
  • Eigene Aufstiegsspuren (z.B. Wurzeralm/OÖ): ohne viel Aufsehen wird neben der Piste eine eigene Spur präpariert und im Fall der Wurzeralm dafür auf freiwilliger Basis ein Betrag von 2,- € bei einem Automaten eingehoben.
  • Gestaffelte Präparierungszeiten (z.B. Kasberg/OÖ): am Kasberg wird donnerstags erst um 22:00 Uhr präpariert und damit Raum für die Tourengeher gelassen.

 

Regeln für Skitourengeher auf Skipisten (die unten stehenden Regeln wurde vom Kuratorium für Alpine Sicherheit in Zusammenarbeit mit allen alpinen Vereine und den Seilbahnen erarbeitet)

 

Schipisten stehen in erster Linie den Benützern der Seilbahnen und der Lifte zur Verfügung. Um Unfälle und Konflikte zu vermeiden, bitten wir, neben den FIS-Verhaltensregeln auch folgende Empfehlungen zu beachten: 

 

  1.  Warnhinweise sowie lokale Regelungen beachten.
  2. Der Sperre einer Piste oder eines Pistenteils Folge leisten. Beim Einsatz von Pistengeräten - insbesondere mit Seilwinden - oder bei Lawinensprengungen, etc. kann es zu lebensgefährlichen Situationen kommen. Pisten können daher aus Sicherheitsgründen für die Dauer der Arbeiten gesperrt sein.
  3. Nur am Pistenrand und hintereinander aufsteigen.
  4. Die Piste nur an übersichtlichen Stellen und mit genügend Abstand zueinander queren.
  5. Frisch präparierte Pisten nur im Randbereich befahren. Über Nacht festgefrorene Spuren können die Pistenqualität stark beeinträchtigen. 
  6. Bis 22:30 Uhr oder einer anderen vom Seilbahnunternehmen festgelegten Uhrzeit die Pisten verlassen.
  7. Sichtbar machen. Bei Dunkelheit oder schlechter Sicht Stirnlampe, reflektierende Kleidung etc. verwenden. 
  8. Bei besonders für Pistentouren gewidmeten Pisten nur diese benützen. 
  9. Hunde nicht auf Pisten mitnehmen.
  10. Ausgewiesene Parkplätze benützen und allfällige Parkgebühren entrichten

 

 

 

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