Wien, 4. März 2015: Die umstrittene Skigebietszusammenschließung über das Ruhegebiet Kalkkögel dürfte nun vom Tisch sein, nachdem in einem Gutachten vom Institut für öffentliches Recht der Universität Innsbruck, „starke verfassungsrechtliche Bedenken“ bescheinigt wurden und das Projekt auch gegen die völkerrechtlich verankerte Alpenkonvention verstoßen würde.
Andreas Schieder, Vorsitzender der Naturfreunde Österreich dazu: „Auf der Naturfreunde-Bundeskonferenz 2014 wurde von den Naturfreunden Tirol der Initiativantrag - Schutz für das Ruhegebiet Kalkkögel ohne Wenn und Aber! - eingebracht, der einstimmig von allen Delegierten angenommen wurde. Nur durch kontinuierliche Aufklärungsarbeit innerhalb der Bevölkerung und guter Zusammenarbeit aller Naturschützer, konnte nun dieser beachtliche Erfolg erzielt werden. Wir können stolz darauf sein!“
Am 3. März 2015 wurden von VertreterInnen der Plattform „Rettet die Kalkkögel“ die 33.400 Unterschriften, wo sich besorgte Menschen für den Erhalt der Kalkkögel ausgesprochen haben, an Landeshauptmann Günther Platter und LH-Stv. Ingrid Felipe übergeben. Von den Naturfreunden war Andreas Focke, der Vorsitzender der Ortsgruppe Innsbruck dabei.
Die Kalkkögel wurden 1983 unter Schutz gestellt und zum Ruhegebiet erklärt. Damit wurde eine Ruhezone zwischen lifttechnischen Erschließungen geschaffen, um eine noch wilde und ursprüngliche Bergwelt im Nahebereich von Innsbruck zu erhalten. Die Kalkkögel sind eine geologische Besonderheit, haben aber auch eine außergewöhnliche landschaftliche und kulturhistorische Bedeutung.
Andreas Schieder abschließend: „Die Naturfreunde fordern, dass für derartige Projekte auf keinen Fall bestehende Schutzgebiete angegriffen und aufgeweicht werden dürfen.“
Dass die Kalkkögel in ihrer Unversehrtheit bestehen bleiben ist ein großer Erfolg, aber der Kampf geht weiter und verlagert sich nach Oberösterreich: Dort ist das Warscheneckgebiet erneut in Gefahr! Diesmal soll eine über 4,5 km lange unterirdische Stollenbahn zwischen Schafferteich und Frauenkar die beiden Skigebiete Hinterstoder-Höss und Wurzeralm verbinden. Eine Bahn, für die Hin- und Rückfahrt, gänzlich unterirdisch. Zusätzlich braucht es für die Verbindung Seilbahnen zur Steyrsbergreith und zur Schmidleitenreith, alle unter der kritischen Seehöhe von 1500 Meter, sowie Parkplätze, Speicherteiche, Straßen und sonstige Infrastrukturanlagen. Die Naturfreunde und viele andere Umweltschutzorganisationen haben sich als "Freunde des Warschenecks" zusammengeschlossen und kämpfen gegen diese Naturzerstörung und Vernichtung öffentlicher Gelder.
Alle Detailinformationen über das Projekt und den Link zur Onlinepetition „Keine Tunnelverbindung zwischen Höss und Wurzeralm“ finden Sie unter www.warscheneck.at.