Der Bau des Schigebiets würde eine unberührte Hochgebirgslandschaft unwiederbringlich zerstören und den Totalverlust zahlreicher Lebensräume bedeuten. Gerade in Zeiten von Klimaerwärmung und Gletscherschwund gilt es, die Reste dieser Urlandschaft zu bewahren.
Regina Hrbek, bei den Naturfreunden zuständig für Natur- und Umweltschutz, verdeutlichte die kritische Lage in den Bergen im Ö1 Mittagsjournal am Montag: „Die Wissenschaft hat uns vorgerechnet, dass bis zum Jahr 2050 rund zwei Drittel der Alpengletscher abgeschmolzen sein werden. Im vorliegenden Projekt geht man in einen bis dato noch intakten Raum und zerstört ihn vollkommen. So etwas muss man unbedingt verhindern. Wir sind jetzt in Lauerposition und warten auf den Termin der mündlichen Verhandlung.“
Grundsätzlich führt das voranschreitende Abschmelzen der Gletscher dazu, dass die Wasserversorgung darunter leidet, Flussbette austrocknen und der Grundwasserspiegel sinken wird. Das sind Auswirkungen, mit denen wir heute schon teilweise konfrontiert sind. Es mutet befremdlich an, ein Seilbahnprojekt in einem hochsensiblen alpinen Bereich voranzutreiben und wirtschaftliche Profite in den Vordergrund zu stellen. Hrbek dazu: „Es wird ein dreistöckiges Seilbahnzentrum geben, Restaurants und Bars mit einer Kapazität von über 1600 Gästen, einen Tunnel und einen riesigen Speicherteich, um die neuen Beschneiungsanlagen mit Wasser zu versorgen.“
Die Ausmaße des geplanten Projektes betragen eine Fläche von 116 Fußballfeldern die komplett verbaut werden soll. Dazu müssen im sensiblen alpinen Bereich zigtausend Kubikmeter Erde, Eis und Gestein bewegt werden.
Wie groß auch das Interesse in der Bevölkerung zu diesem wichtigen Thema ist, zeigt der explosionsartige Anstieg der Unterschriften auf der Petition „Nein zur Gletscherverbauung Pitztal-Ötztal!“ von Gerd Estermann, von der Bürgerinitiative Feldring. Am Montagvormittag verzeichnete die Petition noch 41.000 Unterschriften. Heute, zwei Tage später, sind es bereits über 90.000 Unterschriften!
Die von den Projektwerbern vorgeworfene Falschmeldung und eine Verzerrung der Tatsachen weisen die Allianz „Seele der Alpen“ entschieden zurück. Wie man auf der Homepage www.seele-der-alpen.at/aktuell/ nachlesen kann, sind alle Angaben richtig und es wird weder von einer Sprengung des Linken Fernerkogels gesprochen, noch wollen die Naturfreunde, der Alpenverein und der WWF daraus Kapital schlagen. Wie auch, handelt es sich doch um gemeinnützige Organisationen, die nur versuchen, die letzten verbliebenen naturnahen Flecken in Österreich vor großtechnischer Verbauung zu schützen. Nur noch sieben Prozent der österreichischen Landschaft sind noch naturbelassen und ursprünglich. Helfen auch Sie mit und unterschreiben Sie die Petition „Nein zur Gletscherverbauung Pitztal-Ötztal!“ unter https://mein.aufstehn.at/petitions/nein-zur-gletscherverbauung-pitztal-otztal.