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Wachstum mit Qualität und Verantwortung

Industriekommissar Antonio Tajani stellt neue EU-Tourismus-Politik vor

Wachstum und Wettbewerb, aber auch Nachhaltigkeitserwägungen bestimmen die Pläne von Industriekommissar Antonio Tajani für die EU-Tourismuspolitik.

Eine Ende Juni veröffentlichte Mitteilung stellt dar, wie er die mit Unterzeichnung des Lissabon-Vertrags festgeschriebene EU-Kompetenz in der Tourismusförderung mit Leben füllen will. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem wirtschaftlichen Potenzial des Sektors, beispielsweise durch Nutzung neuer Informationstechnologien, Förderung von Reisen außerhalb der Kernsaison und die gezielte Vermarktung des Reiseziels EU weltweit.

Aber auch Nachhaltigkeitsaspekte werden in der Mitteilung berücksichtigt. Negative Auswirkungen wie Klimawandel, Wasserknappheit, Artensterben oder Zerstörung von Kulturerbe müssten vermieden werden, um die langfristige Grundlage des Sektors zu bewahren. Ausdrücklich würdigt Tajani die Bedeutung des Naturerbes.  Ähnlich der Initiative “Europäische Kulturhauptstadt” könnten etwa auch die Gebiete des “Natura 2000”-Netzes stärker für den (sanften) europäischen Tourismus erschlossen werden.

Ebenso erarbeitet die Kommission aktuell Indikatoren für ein nachhaltiges Reisezielmanagement, die die Grundlage eines europäischen Gütesiegels bilden werden. Sensibilisierungskampagnen, eine Charta für nachhaltigen Tourismus und die Auslobung eines Preises für nachhaltige Unternehmen und Reiseziele sollen die Öffentlichkeit sensibilisieren.  Weitergehende Überlegungen etwa zu den Umweltauswirkungen des Reiseverkehrs sind dagegen nicht Gegenstand der Mitteilung.

Bis zum Europäischen Tourismusforum im November 2010 will die Kommission ihre Ideen in einem Aktionsplan konkretisieren. Beraten wird sie dabei u.a. von der Sustainable Tourism Group, in der NFI-Generalsekretär Christian Baumgartner als Experte mitwirkt.
 
Sandra Roling (NFI-Büro in Brüssel), Juli 2010

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