Geplante Kraftwerke gefährden Natur und Tourismus!
Im Liesertal sind mehrere Wasserkraftwerke in Planung. Deren Umsetzung wird das Liesertal nachhaltig schädigen. Die Lieser, als einer der letzten Gebirgsflüsse, ist in ihrer Ökologie für immer verloren und damit auch das Erbe für unsere Nachkommen. Die Lieser bietet Landschaftsbilder von großer Schönheit und Harmonie. Eine Veränderung der natürlichen Wasserführung durch die geplanten Kraftwerke würde den Erholungs- und Erlebniswert erheblich verringern und den Naturhaushalt massiv beeinträchtigen!
Die Naturfreunde sehen auch das Paddelparadies an der Lieser gefährdet. "Wir müssen die letzten freien Fließstrecken in Österreich schützen. Kämpfen wir für unsere Flüsse voller Leben", meint Alfred Leitgeb, Leiter des Paddelreferats der Naturfreunde Österreich.
Der Verlust an Naturschönheit und natürlicher Flussdynamik steht in keiner Relation zum energetischen Nutzen des Kraftwerks. Alle diejenigen, die auch so denken, müssen jetzt aktiv werden und ihren Protest vorbringen.
Geplant sind mehrere Projekte zur Energiegewinnung an der Lieser und an den Nebenbächen, wobei diese entweder aufgestaut oder verrohrt werden sollen. In allen Fällen führt dieser Umstand zum Verlust des natürlichen Gerinnes. Die Folgen sind die Zerstörung des Fischbestandes, Veränderung der Ökologie und des Grundwasserspiegels mit all seinen negativen Folgen für die Bevölkerung und den Tourismus.
Bitte unterschreiben auch Sie die Petition für die Erhaltung der Lieser und des Liesertales, unter www.lieser.at!
Details zur Lieser
Die Lieser ist immer noch einer der schönsten Flüsse Kärntens. Sie entspringt im hinteren Pöllatal mitten aus einer Felswand und würde wohl auf ihrer 50km langen Reise bis zur Mündung in die Drau zu einem mächtigen Wildfluss anwachsen, wäre da nicht nach einem knappen Kilometer die erste Wasserableitung zur Stromgewinnung Richtung Speichersee Galgenbichl/Kolbnitz. Im Oberlauf durch das Pöllatal bleibt also ein gemächliches Bächlein in einem naturbelassenen Tal. Ein Kleinod für Wanderer und Fischer. Erst ab Rennweg nimmt das Tal den Namen des Flusses an. Nebenbäche wie der Kremsbach oder der Leobenbach lassen die Lieser langsam zu einem Fluss anwachsen.
Wie der Name der Stadt Gmünd schon vermuten lässt, ist hier die Mündung des ehemals größten Nebenflusses der Lieser. Heute plätschert der verbliebene Rest der Malta aus dem gleichnamigen Tal, das auch den stolzen Namen „Tal der stürzenden Wasser“ trägt. Gerecht wird es diesem Namen schon lange nicht mehr. Nur der Wasserfall beim "Faller" wurde noch nicht der Energiegewinnung geopfert.
Ab Gmünd ist der Lieserfluss nach Regenperioden und im Frühjahr schon so mächtig, dass er neben den Fischern auch den Kanuten Freude bereitet. Zahlreich erscheinen letztere von Ostern bis zum Spätsommer, um das naturbelassene Wildwasser zu genießen.
Auf der Höhe von Seeboden mündet der Seebach in die Lieser. Hier beginnt die Lieserschlucht. Das Wasser wird merklich wärmer und die wildwassertechnischen Schwierigkeiten steigern sich um einen Grad.
Dieser Flussabschnitt zwischen Seeboden und Spittal, der vor 150 Jahren noch unzugänglich war, stellt heute die Hauptverkehrsverbindung zwischen dem Millstätter See und dem Drautal dar. Eine Schlucht, die trotz des großen Verkehrsaufkommens immer noch als Naherholungsgebiet für Fischer, Wanderer, Läufer, Kanuten und vielleicht auch bald Radfahrer im Großraum der Sportstadt Spittal und der Tourismusgemeinde Seeboden gelten kann. So wurden dort in den 1960er und 1970er Jahren insgesamt drei Weltmeisterschaften und 1986 eine Juniorenweltmeisterschaft ausgetragen. Der Schatten des Waldes und das Rauschen des Flusses lassen auch heute noch den Alltag vergessen und bilden den subjektiv beeindruckendsten Abschnitt des Lieserflusses.