Naturfreunde rufen zu sinnvollem Umgang mit Ressourcen auf!
Wenn es nach den Plänen von Gerhard Stocker geht, wird der Obernberger See jetzt touristisch erschlossen: Das in Familienbesitz befindliche Gasthaus soll abgerissen werden um Platz zu machen für Stahltanks (Refugia), welche in den Boden versenkt werden und Ruhe suchende Hotelgäste an den idyllisch gelegenen See locken (sollen).
Der Obernberger See ist ein besonders reizvolles Ausflugsziel für Familien und Gäste der gesamten Region - mit einer zeitgemäßen Neuauflage des jetzigen Ausflugsgasthauses wäre der Fortbestand dieses landschaftlichen Kleinods langfristig gewährleistet. Mit dem vorliegenden Hotelprojekt geht der Charme dieses Ortes jedoch mit Sicherheit verloren, das Landschaftsbild wird nachhaltig gestört und der Erholungswert stark beeinträchtigt. Weite Teile des Gebietes stehen seit 1984 sogar unter Naturschutz.
Das Obernbergtal ist in Gefahr
Aktuelle Pläne gefährden jedoch das Naturjuwel Obernberger See. Bisher befindet sich am Ufer des Sees ein gemütliches Ausflugsgasthaus, das jedoch mit Ende der Sommersaison 2010 aufgrund größeren Renovierungsbedarfs geschlossen werden soll. Wegen der hohen Renovierungskosten will der Eigentümer Gerhard Stocker nun ein neues "Ensemble" im Bereich des Gasthofs errichten. Dieses besteht aus einem neuen Gasthaus und in den Boden eingelassenen Containern, sog. "Naturrefugias, die bis zu 40 Personen Unterkunft bieten sollen. Der Projekttitel "Die Natur als Gastgeber" erscheint mehr als zweifelhaft, denn für eine Realisierung - der Standort befindet sich mitten im Schutzgebiet - müssten größere Rodungen vorgenommen werden. Daneben sollen über eine Tiefgarage Parkmöglichkeiten geschaffen und die Straße vom Parkplatz Waldbauer zum Obernberger See asphaltiert werden. Der bisherige Charakter des hinteren Obernbergtales ginge damit verloren. Die wirtschaftliche Tragfähigkeit dieses Projekts darf zumindest angezweifelt werden. Bei einem Scheitern droht wie oft zu beobachten die "Salamitaktik", wo sukzessive weitere Bausteine umgesetzt müssen, um eine Wirtschaftlichkeit zu erreichen. Als weitere Variante infolge eines wirtschaftlichen Scheiterns des Beherbergungsbetriebs könnte ebenso eine Umwandlung der "Naturrefugias" in Zweitwohnsitze drohen. Eines scheint sich abzuzeichnen, die Obernberger Bevölkerung und der bisher erfolgreich eingeschlagene Weg des naturnahen Tourismus dürften von dem bisher diskutierten Projekt sicher nicht profitieren.
Die Naturfreunde haben sich wie weitere Mitstreiter seit Bekanntwerden der Pläne öffentlich gegen das geplante Projekt ausgesprochen. Dabei geht es keinesfalls um eine generelle Ablehnung einer Modernisierung des bestehenden Ausflugsgasthofs, sondern ausschließlich um die Ablehnung des vorgelegten Projekts. Die Eingriffe mit einem Terrassenbau in das bestehende Landschaftsschutzgebiet greifen nachhaltig sichtbar in die Landschaftstypologie ein und sind in dieser Form nicht akzeptabel. Als Plattform gegen die Realisierung dieser Pläne am Obernberger See hat sich die Initiative "Obernberger See in Gefahr" gebildet.
Nutzen Sie die Möglichkeit, sich auf der eingerichteten Internetseite http://www.obernbergersee-in-gefahr.at mit Ihrer Unterschrift gegen das geplante Projekt auszusprechen.