Für die Atomlobby war es allerdings wieder eine Chance, die Atomkraft zu propagieren. Im Folgenden werden einige Pro-Atomkraft-Argumente, die in letzter Zeit vermehrt durch die Medien geistern, den Fakten gegenübergestellt.
Durch die Nutzung von Atomenergie können Unabhängigkeit von Energieimporten und Versorgungssicherheit erlangt werden.
Fazit: Auch bei der Nutzung von Atomenergie ist man vom Import eines knappen Rohstoffs abhängig, der noch dazu beim Abbau gravierende Umweltschäden verursacht.
Fazit: Atomenergie ist für den Verbraucher im Vergleich zu Energie aus Öl und Gas nur deshalb billiger, weil diese mit gewaltigen Subventionen gestützt wurde und immer noch gefördert wird.
Fazit: Atomenergie ist verzichtbar.
Fazit: Atomkraft ist extrem gefährlich und behindert die Entwicklung umweltfreundlicher Technologien, und bis heute ist die Endlagerung der hochradioaktiven Abfälle ungelöst.
Die Naturfreunde Österreich sprechen sich ganz klar gegen eine Nutzung von Atomenergie aus und fordern den Ausstieg Österreichs aus der EURATOM (Europäische Atomgemeinschaft). Jeder österreichische Euro, mit dem im Rahmen des EURATOM-Vertrags die europäische Atomindustrie finanziert wird, ist ein Euro zu viel! Es wäre vernünftig, dieses Geld für die Forcierung alternativer Energiequellen und für Energieeffizienzmaßnahmen einzusetzen. Sonne, Wind, Biomasse, Wasser und Erdwärme sind sichere und heimische Energiequellen und stützen somit die heimische Wirtschaft und schaffen Arbeitsplätze.
Österreich ist von Atomkraftwerken umzingelt und muss daher auf die Atomlobby diplomatischen Druck ausüben. Atomkraftwerke sind so schnell wie möglich stillzulegen, der Bau neuer Atomkraftwerke darf von Österreich nicht finanziell unterstützt werden! Vorstellbar ist, dass Länder, die aus der Atomkraft aussteigen, in der Übergangsphase unterstützt werden.
Um in eine tatsächlich strahlende Zukunft zu schauen, muss das Motto lauten: Energie sparen, Energieeffizienz verbessern, die bestehende Energieerzeugung optimieren, erneuerbare Energien ausbauen und eine sofortige Novellierung des Ökostromgesetzes durchführen.
Text von Dipl.-Ing. Regina Hrbek, Leiterin der Natur- und Umweltschutzabteilung der Naturfreunde Österreich