NEIN zur Naturzerstörung und Vernichtung öffentlicher Gelder! JA zur Rettung der Wurzeralm!
Eine unterirdische Stollenbahn zwischen Schafferteich und Frauenkar soll die beiden Skigebiete Hinterstoder-Höss und Wurzeralm verbinden. Eine Bahn, für die Hin- und Rückfahrt, gänzlich unterirdisch. Zusätzliche Seilbahnen zur Steyrsbergreith und zur Schmidleitenreith, alle unter der kritischen Seehöhe von 1500 Meter, sowie Parkplätze, Speicherteiche, Straßen und sonstige Infrastrukturanlagen braucht es für die Verbindung.
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Die geplante Skiverbindung Höss – Wurzeralm treibt Natur- und UmweltschützerInnen auf die Barrikaden: Obwohl nicht nur die Schönheit eines Natur- und Bergparadieses, sondern auch Gesetze, Klimaprognosen, Wirtschaftlichkeitsberechnungen und demographische Entwicklung dagegen sprechen, arbeitet die Seilbahnlobby weiter an der geplanten unterirdischen Stollenbahn zwischen Schafferteich und Frauenkar, um die Skigebiete Hinterstoder-Höss und Wurzeralm zu verbinden. Zusätzlich sollen sechs Seilbahnen zur Steyrsbergreith und zur Schmidleitenreith sowie Parkplätze, Speicherteiche, Straßen u. v. m. gebaut werden – und das in einem der hochwertigsten und schönsten Naturgebiete Österreichs!
„Das Warscheneck gehört zu den landschaftlich schönsten Bereichen der oberösterreichischen Kalkalpen und ist eine der bedeutendsten Karstlandschaften Europas. Es beherbergt den größten geschlossenen Lärchen-Zirbenwald der Alpen und ist mit seinem Endemiten-Reichtum, naturnahen Bergwäldern, alpinen Rasen und Karsthochflächen ein Hotspot der Arten- und Lebensraumvielfalt. Zudem ist der unter strengem Naturschutz stehende Kalkstock Planungs- bzw. Erweiterungsgebiet des Nationalparks Kalkalpen“, erklärt Franz Maier, ehrenamtlicher Präsident des Umweltdachverbandes.
Vollkommen zu Recht sieht das oberösterreichische Nationalparkgesetz eine Einbeziehung des Warschenecks in den Nationalpark Kalkalpen vor. „Wir fordern von den politisch Verantwortlichen im Bundesland Oberösterreich daher die Umsetzung des Nationalpark OÖ Kalkalpen-Gesetzes und die Erweiterung des Nationalparks um das Warscheneck statt der Zerstörung dieses Naturparadieses durch ein riskantes und extrem teures Stollenprojekt. Wann, wenn nicht jetzt?!“, postulieren Umweltdachverband, Naturfreunde und Alpenverein unisono.
„Mit dem Pauschalargument, man müsse doch in die Zukunft der Region investieren, sollen unsere Schutzgebiete Schritt für Schritt ausgehöhlt werden – im Fall des Warschenecks im wahrsten Sinne des Wortes. Die Tunnelverbindung und die damit einhergehenden Eingriffe sind keine zukunftsträchtige Investition, im Gegenteil: Sie schädigen ein bewusst unter Schutz gestelltes Naturjuwel dauerhaft“, sagt Robert Renzler, Generalsekretär des Österreichischen Alpenvereins. Der geplante Zusammenschluss ist aus ökologischen und ökonomischen Gründen abzulehnen. „Das Tunnelprojekt entspringt einem rückwärtsgewandten Machbarkeitswahn, der glaubt, sein Heil im Wettrüsten mit westösterreichischen Skigebieten zu finden. Und gleichzeitig verkennt, welche unwiederbringlichen Werte dadurch zerstört werden“, ergänzt Maier.
Die Naturfreunde Österreich sprechen sich klar für den Erhalt und den Ausbau des Skigebietes Wurzeralm aus. Wenn die in die Jahre gekommene Infrastruktur modernisiert wird, kann die Wurzeralm, die von enormer wirtschaftlicher Bedeutung für die Region ist, zu einem attraktiven Familien- und Kinderskigebiet ausgebaut werden. Mit innovativen Ideen und einer Entwicklung in Richtung Ganzjahrestourismus – unter Berücksichtigung der alpinen Freizeit- und Sportaktivitäten – kann das Gebiet speziell für Familien in Richtung sanfter Tourismus zu einem gesamtheitlichen Natur- und Bergerlebnis weiterentwickelt werden. Andreas Schieder, Vorsitzender der Naturfreunde Österreich, fordert daher eine „rasche Modernisierung der Wurzeralm bevor intakte Naturräume für unsinnige und völlig den Klimawandel ignorierende Projekte geopfert werden“. Die Vorsitzende der Naturfreunde Oberösterreich, Gerda Weichsler-Hauer, verlangt zudem den Ausbau der Wurzeralm in Richtung eines Skitourenkompetenzzentrums, denn damit würde diesem extrem boomenden Segment des Wintersportes die notwendige Aufmerksamkeit erteilt werden.
Umweltdachverband, Naturfreunde und Alpenverein fordern einen sofortigen Planungstopp und von der Politik noch vor der OÖ Landtagswahl eine klare und unmissverständliche Absage des Stollenprojekts. „Es dürfen keine weiteren öffentlichen Mittel in sinnlose naturzerstörerische „Machbarkeitsstudien“ und fehlgeleitete Planungen gesteckt werden. Für das Warscheneck muss es heißen – Nein zu naturzerstörerischen neuen Projekten und JA zur gesetzlich geforderten Nationalpark-Erweiterung!“, so UWD, Naturfreunde und Alpenverein abschließend.