Gemeinsam mit dem WWF und GLOBAL 2000 setzen sich die Naturfreunde seit Jahren gegen den Ausbau des Kaunertalkraftwerks und für eine naturverträgliche Energiewende ein.
Die Tiroler Wasserkraft AG (TIWAG) plant seit mehr als 15 (!!) Jahren den Ausbau des Kraftwerks Kaunertal. Dabei handelt es sich um keine harmlose Erweiterung. Das geplante Vorhaben sieht vor, das bestehende Kraftwerk zu einer Kraftwerkskette mit drei weiteren Kraftwerken am Inn und einem Pumpspeicher, für den im Platzertal ein Staudamm in der Höhe des Stephansdom errichtet werden soll, auszubauen.
Dadurch werden einzigartige Lebensräume für Tiere und Pflanzen unwiderruflich zerstört! Zudem sollen für den neuen Speichersee von der Venter- und Gurgler Ache bis zu 80 Prozent des Wassers ausgeleitet werden! Dieser massive Wasserentzug würde die verschärfende Problematik des Wassermangels durch steigende Temperaturen und den geringen Niederschlag in den Alpen weiter verstärken.
Das Platzertal gehört zu den letzten intakten Naturräumen der Alpen, die eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt beherbergen. Gletscher und Bäche zählen zu den großen Wasserschätzen der Ostalpen.
Eine weitere Besonderheit sind auch die wertvollen Moorlandschaften, die zu den wenigen Feuchtgebieten, die in ihrem ursprünglichen Zustand noch vorhanden sind, gehören. Sie verfügen über einzigartiges Ökosystem und sind ein wichtiger Verbündeter im Kampf gegen die Klimakrise.
Hier die wichtigsten Zahlen und Fakten zum Mega-Projekt:
Politik und TIWAG müssen die Weichen für eine naturverträgliche Energiewende stellen, anstatt einseitig auf den Bau von neuen Wasserkraftwerken zu setzen. Das Monsterprojekt „Ausbau Kraftwerk Kaunertal“ ist ein alpenweites Negativbeispiel, das nicht mehr zeitgemäß ist.
Die TIWAG kann Pumpspeicher ohne zusätzliche Naturzerstörung bauen!
Eine neue Studie, beauftragt vom WWF Österreich und durchgeführt vom Tiroler Energieexperten Jürgen Neubarth, zeigt eine naturverträgliche Standortalternative zum geplanten Pumpspeicher im Platzertal – und zwar in ihrer eigenen Kraftwerksgruppe Sellrain-Silz.
Demnach könnten weitere Pumpspeicherkraftwerke zwischen bereits vorhandenen Speicherseen errichtet werden, wie dem Finstertal und dem Längental, sowie dem im Bau befindlichen Kühtai-Speicher. Dies würde nicht nur den geplanten Pumpspeicher im Platzertal überflüssig machen, sondern auch die Flexibilität für den Ausgleich von Strom aus erneuerbaren Energien wie Windkraft und Photovoltaik erhöhen.
HIlf mit, die letzten intakten Naturschätze der Ötztaler Alpen zu bewahren und nimm am E-Mail-Protest teil! Fordere den Landeshauptmann in Tirol, Anton Mattle, persönlich auf, sich für ihren Schutz stark zu machen.
Zudem kannst du die Petition Stopp Ausbau Kraftwerk Kaunertal unterzeichnen und so den Forderungen mehr Gewicht geben. Es haben schon knapp 50.000 Personen unterschrieben - hilf mit, dass es 60.000 werden.