Bei herrlichem Sonnenschein aber kaltem und kräftigem Wind (meistens im Gesicht!) freuten wir uns auf die 3. Etappe von "rundumadum".
Am Wienerberg hörten wir ein bisschen Geschichte:
Hier entstanden ab Anfang des 19. Jahrhunderts die Ziegelwerke, die die Ziegel für die Prachtbauten an der Ringstraße und die unzähligen Gründerzeithäuser lieferten. Die Arbeiter, die größtenteils aus Böhmen und Mähren kamen, die sogenannten "Ziegelbem", lebten in Armut und schlimmen Verhältnissen. 1886 beschrieb der Arzt und Journalist Victor Adler in aufsehenerregenden Artikeln die traurige Situation der Ziegelarbeiter in seiner selbst gegründeten Zeitung "Gleichheit". Aufgrund seiner dadurch erlangten Bekanntheit und seines charismatischen Wesens, gelangt es Adler in den nächsten Jahren die bereits entstandenen unterschiedlichen Arbeiterbewegungen zu vereinen, was schließlich zu Silvester 1888 / Neujahr 1889 zur Gründung der "Sozialdemokratischen Arbeiterpartei" SDAP, führte ("Hainfelder Parteitag").
Man könnte also sagen, die Wiege der heutigen SPÖ stand am Wienerberg!
Auch eine Requisite der ORF Satire-Serie "MA2412, das Amt für Weihnachtsdekoration" bekamen wir zu Gesicht: Das Eingangstor, das man im Trailer zu sehen bekam 😉
Weiter ging es über Laaerberg, durch den Zentralfriedhof (wo sich der jüdische Teil in mystischer Stimmung präsentierte), über das Kraftwerk Freudenau (wo wir auch ein Stück am Jakobsweg gingen), auf die Donauinsel und schließlich zur wohlverdienten Einkehr im "Roten Hiasl".
Den Teilnehmerinnen hat´s gefallen und sie waren auch überrascht, wie viel schöne Natur es in Wien gibt!
