Großes Interesse fand am Nationalfeiertag die kirchengeschichtliche Abschlusswanderung der Naturfreunde St. Stefan i.G. im Bereich des Gemeindegebietes von St. Stefan. Die Tour begann bei der Pfarrkirche St. Stefan, wo eine große Schar von 44 Teilnehmern aus zwei Ortsgruppen den Ausführungen von Dr. Heidi Rogy lauschten.
So erfuhren wir, dass die Kirche, welche im spätgotischen Stil errichtet wurde, dem hl. Stephanus, dem ersten Märtyrer geweiht wurde und die Pfarre 1275 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Ebenso findet man in der Kirche einige Grabsteine der Familie Aichelburg.
Weiter ging es dann entlang des Kreuzweges zur Friedhofskapelle auf den Kalvarienberg, welche 1773 eingeweiht wurde. Da der Friedhof von St. Stefan von der Pfarrkirche auf den Kalvarienberg verlegt wurde, dient die Kapelle als Friedhofskapelle und als Aufbahrungshalle.
Ein kurzer absteigender Weg führte uns zurück in den Ort St. Stefan und im Ortsteil Bach bogen wir bei einer Säge Richtung Norden ab und marschierten durch Waldgebiet bis in die Ortschaft Pörtschach, wo wir noch ein kurzes Wegstück vorbei an zwei Anwesen bis zur Kirche von Tratten gingen.
Über die Filialkirche von Tratten, welche zur Pfarre St. Georgen i.G. gehört, berichtete uns Dr. Rogy, dass diese der Hl. Lucia und dem Hl. Jodokus geweiht ist. Auch diese Kirche ist ein spätgotischer Bau vom Ende des 15. Jh. Sie wurde jedoch in der Barockzeit verändert, deshalb ist auch die Ausstattung barock. Die Orgel stammt vom Orgelbauer Franz Grafenauer aus Egg bei Hermagor. Interessant ist das Deckenfresko, in welchem vier Kontinente vereint zu sehen sind.
Nach den Ausführungen hatten wir nun die letzte Kirche in St. Paul auf dem Programm. Der Weg führte in den Ort Hadersdorf, weiter nach Bichlhof vorbei am Schloss Bichlhof und über eine Asphaltstraße marschierten wir den Hügel hinunter in den Ort St. Paul zur Pfarrkirche.
Aus den Schilderungen von Dr. Rogy hörten wir, dass die Kirche erstmals 1392 urkundlich erwähnt wurde, durch ein Erdbeben zerstört, wieder aufgebaut und neuerlich im Jahre 1478 durch den Türkeneinfall verwüstet wurde. Im Jahre 1498 konnte die renovierte Kirche neuerlich geweiht werden und sind deren Schutzpatrone der Hl. Paulus sowie der Hl. Ulrich. Die Fresken stammen aus dem 15. und 16. Jh.
Nach so vielen interessanten geschichtlichen Informationen und dem zurückgelegten Fußmarsch freuten wir uns an der köstlich kulinarischen Stärkung im Karnischen Hof in St. Paul.
Nun mussten wir nur noch den Rückweg nach St. Stefan in Angriff nehmen. Vorerst passierten wir die Ortschaften Karnitzen und Dragantschach, danach wanderten wir durch ein Waldstück zurück nach St. Stefan, wo wir am Morgen unsere Wanderung begannen.
Vielen Dank an Frau Dr. Heidi Rogy für ihre hervorragenden geschichtlichen Ausführungen. Danke Herbert, dass du so viele Naturfreunde aus deiner Ortsgruppe Klagenfurt für unsere Wanderung motivieren konntest und natürlich allen Teilnehmern für ihre Freude, die Gespräche und das Interesse, mit uns gemeinsam auf geschichtlichen Pfaden unterwegs zu sein. Danke auch an Angela Moritsch und Trixi Rauscher für das Aufschließen der Friedhofskappelle bzw. der Kirche in Tratten.
Margit