Klimaschutzbericht. Im Klimaschutzbericht analysiert das Umweltbundesamt jährlich Trends und wirtschaftliche Einflussfaktoren der Treibhausgasemissionen in Österreich seit 1990 und stellt sie nationalen, europäischen und internationalen umweltpolitischen Zielen gegenüber. Das Umweltbundesamt liefert damit wichtige Grundlagen für die Klimapolitik in Österreich. Die Daten für den Klimaschutzbericht stammen aus der nationalen Treibhausgas-Inventur, die das Umweltbundesamt jährlich erstellt.
Durch die wirtschaftliche Erholung und die produktionsbedingte steigende Energienachfrage verzeichnen die ExpertInnen im Umweltbundesamt erstmals seit 2005 wieder einen deutlichen Anstieg. Insgesamt führen aber der verstärkte Einsatz Erneuerbarer Energieträger sowie Energie-Effizienzmaßnahmen dazu, dass der bis 2005 vorherrschende Anstieg der Treibhausgasemissionen umgedreht werden konnte. 2011 wird sich der abnehmende Trend weiter fortsetzen. Im Jahr 2010 beträgt die österreichische Treibhausgasbilanz 84,6 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent. Damit lagen die Emissionen unter Einbeziehung der flexiblen Mechanismen und der Bilanz aus Neube- und Entwaldung mehr als 6 Mio. Tonnen über dem jährlichen Durchschnittswert des Kyoto-Ziels. Für die Erfüllung der Kyoto-Verpflichtungen ergibt sich aus den ersten drei Jahren der Kyoto-Zielperiode 18,1 Mio. Tonnen, die zusätzlich über flexible Instrumente abgegolten werden müssen. Für 2008 bis 2012 rechnen die ExpertInnen mit bis zu 30 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent, die durch zusätzliche Zertifikate aus dem Ausland abgedeckt werden müssen. Rechtliche Vorkehrungen wurden dafür bereits getroffen.
Herausforderungen und Optionen für 2020-In den nationalen Zielen aus dem EU-Klima- und Energiepaket bis 2020 ist vor-gesehen, in den Bereichen, die nicht dem Emissionshandel unterliegen, die Treibhausgasemissionen um 16% zu reduzieren. Ausgangsjahr für diese Reduktion ist 2005. Für Österreich ergibt sich ein Zielwert von ca. 47,9 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent. Aus der Analyse im Klimaschutzbericht 2012 wird deutlich: Von den Sektoren, die nicht im Emissionshandel umfasst sind, haben insbesondere Verkehr und Raumwärme nach wie vor erhebliche Reduktionspotenziale. Auch in Hinblick auf die langfristigen Ziele bis 2050 – bis dahin sollen die Treibhausgasemissionen um über 80% vermindert werden – sind verbindliche Einigungen über weitere Maßnahmen in den Bereichen Energieeffizienz und Erneuerbare Energien unerlässlich, so die Empfehlung des Umweltbundesamt.
[Letzte Aktualisierung 6.8.12]