Basis für herrliche Hochtouren
Am Mittwoch, den 28. Juni 2023, fand der Firn- und Gletscherkurs in der Silvretta statt, zu welchem sich neun wissbegierige Bergsteigerinnen und Bergsteiger einfanden.
Um acht Uhr ging es von der Bielerhöhe zur Wiesbadener Hütte los. Nach dem Hüttenbezug und einer Kennenlernrunde machten wir uns zum Vermuntgletscher auf, um erste Firn- und Gletschererfahrungen zu sammeln. Die Steigeisen wurden angezogen und das Gehen auf dem Eis war angesagt. Zusätzlich durften wir unsere Eisschrauben für einen Standplatzbau im Eis verwenden.
Am zweiten Tag starteten wir um sieben Uhr in Richtung Ochsenscharte. Am Fuße des Gletschers lernten wir, wie Seilschaften gebildet werden. Drei Gruppen versuchten jeweils für sich den idealen Weg zum Ziel zu finden. Schnell stellte sich heraus, dass Roland und Wolfgang unsern Übungsplatz nicht durch Zufall gewählt hatten. Es gab einen großen Abhang, an dem wir Spaltenstürze simulieren konnten. Den restlichen Tag verbrachten wir damit, unterschiedliche Bergetechniken zu üben und lernten auch, wie die Selbstbergung funktioniert.
Bei dichtem Nebel und eher bescheidener Wettervorhersage ging es am dritten Tag los - diesmal auf den Ochsentalergletscher, auf welchem wir unser neu erworbenes Wissen anwenden konnten. Unser Ziel, das Silvretta Egghorn vor Augen und stets das Wetter unter Beobachtung, passierten wir den Gletscher. Der letzte Anstieg auf das Joch entpuppte sich als sehr steil, sodass unsere Instruktoren Wolfgang und Roland noch vorführen konnten, wie wir uns im steilen Firn sichern können. Ein paar von uns statteten über anregende Blockkletterei dem Gipfel noch einen Besuch ab. Auch der Rückweg wurde wieder sinnvoll genutzt, da wir das richtige Verhalten bei einem Sturz samt Pickelbremse lernten.
An unserem Abreisetag entschieden wir uns, an dem nahegelegenen Klettergarten das „Klettern am laufenden Seil“ zu üben. Dafür teilten wir uns wieder in Gruppen auf und bezwangen gemeinsam den nassen und daher anspruchsvollen Klettersteig. Zusätzlich kamen wir noch in den Genuss, verschiedene Abseiltechniken auszuprobieren. Nach eine kleinen Stärkung in der Wiesbadener Hütte, in der wir bestens die vier Tage untergebracht waren, machten wir uns dann auf den Heimweg.
Gut vorbereitet konnte Ramona dann auf ihren ersten 4.000er im Wallis steigen.
Ramona Kremml und Wolfgang Illmer