In Niederösterreich steht im Jahr 2015 als Wandergebiet der Ötscher an erster Stelle! Das kann aber zugleich ein Anlass sein, sich an einem ehemaligen Ausstellungsort umzusehen, etwa in Raabs an der Thaya. Dort stand 2009 zwar die Grenzüberschreitung zu Tschechien mit der historischen Stadt Telc im Vordergrund, aber selbstverständlich ging es – wie zugleich in Raabs und Horn – vor allem auch um das Wandern.
Vom Ötscher und den Tausendergipfeln der Voralpen schaut noch immer der Schnee herunter, also ist für höhere Touren die Zeit noch nicht gekommen. Im hohen Waldviertel mag es, wie auch im Gebirge, Anfang Mai noch etwas unwirtlich sein. Das Thayatal liegt hingegen zwar im Norden, gehört aber zu den milderen Regionen des einstigen „Nordwaldes“. Die Nähe zur Grenze hat bewirkt, dass dort eine ganze Reihe befestigter Städte und noch heute imposanter Burgen entstand. Bei der Rundtour von Raabs an der Thaya zur Ruine Kollmitz kann man die bewegte Geschichte dieses Landstrichs eindrucksvoll erwandern. Die Zeit vom Frühling zum Frühsommer ist auch ideal dafür – noch nicht zu heiß, aber auch nicht mehr zu frisch, dazu üppiges Grün ringsum und bunte Blüten an allen Hecken und Wegrainen. Vielleicht verlocken die längeren Wochenenden sogar zu einem kleinen Urlaub im Waldviertel?
Wandervorschlag: Von Raabs zur Ruine Kollmitz
Markierte Rundwanderung durch das Thayatal. Streckenlänge 13 km, Gehzeit insgesamt 3 ½ bis 4 Stunden, Einkehr – Jausenstation in der Ruine Kollmitz. Ausgangspunkt – Hauptplatz in Raabs an der Thaya.
Route: Raabs – Thayatalweg – Kollmitzdörfl – Klingermausoleum und Uhufelsen – Ruine Kollmitz (ab 1. Mai Einkehrmöglichkeit); Rückweg über den Thaya-Kamp-Weg durch das romantische Seebsbachtal;.
Info: Führer von Bernhard Baumgartner „Wandererlebnis Waldviertel mit Wachau & Südböhmen“ (Kral-Verlag).
Der Wanderweg:
Die Hauptstraße Richtung Eibenstein entlang und rechts zum Kollmitzsteig abzweigen. Auf dem Thayatalweg rot-630 markiert am Jungfernstein vorbei und über die Wirtleiten zur Wegkreuzung vor Kollmitzdörfl. Hier rechts direkter Zugang auf dem Thayatalweg, zuletzt auf der von Kollmitzdörfl kommenden Zufahrt, zur „Böhmischen Mauer“ und zur Ruine Kollmitz (1 ½ Stunden).
Sehr lohnende Variante – nach Kollmitzdörfl hinein und vom rot-gelb markierten Weiterweg abzweigend zum Klinger-Mausoleum; zurück zum markierten Weg oder auf unmarkiertem Waldsteig (am „Uhufelsen“ mit Panoramablick auf die Flussschlinge der Thaya vorbei) wieder zur Markierung und weiter zur Ruine Kollmitz (zusätzlich ½ Stunde).
Rückweg nach Raabs:
Abstieg zur Thayabrücke in Kollmitzgraben, rechts hinauf nach Sauggern, später zur Querung des Seebsbaches. Von hier auf einfacher Route über Lindau und den sonnigen „Agrarweg“ nach Raabs (1 ½ bis 2 Stunden). Interessantere Variante für geübte Wanderer – im bewaldeten Seebsbachtal rechts abzweigen, auf dem Thaya-Kamp-Weg rot-631 markiert ins Thayatal und nach Raabs (um ½ Stunde länger).