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Drei Wandertipps auf der Pöggstaller Sonnseite

In Ruhe schnuppern kann man noch in diesem Herbst – in Pöggstall, wo 2017 die NÖ Landesausstellung stattfindet. Die vorbereitenden Bauarbeiten am Renaissanceschloss stören nicht, denn wir wollen ja hinaus in die Natur!

Pöggstall wird zu Recht (so auch das Ausstellungsmotto) das „Meran des Waldviertels“ genannt. Beim Wandern an der Sonnseite oberhalb des historischen Ortes stellen sich leicht südliche Gefühle ein, die man am Rand des Nordwaldes nicht vermuten würde. Der Traunfellnerweg, benannt nach dem berühmten Pöggstaller Künstler, führt hinauf bis zur Hochfläche mit ihrem fantastischen Blick auf die Alpenkette vom Schneeberg bis zum Dachstein. Wem die mehr als fünf Stunden Wanderzeit zu viel sind, kann sich mit einer talnäheren Runde begnügen – immerhin bietet diese eine steinerne Poststraßenbrücke aus der Barockzeit und einen Themenweg in die Erdgeschichte, beides in drei Wanderstunden zu erleben.

 

Info: Führer von Bernhard Baumgartner, Wandererlebnis Waldviertel – grenzenlos mit Südböhmen und Südmähren, Neuerscheinung im Kral-Verlag. Im Internet Blog des Autors www.wandertipp.at

 

 


 

Bernhard Baumgartner´s Wandertipp Pöggstall:

 

Alte Poststraße und Themenweg „Stein und Zeit“

 Eine historisch und naturkundlich interessante Rundwanderung auf leichten Wegen an der malerischen „Pöggstaller Sonnseite“. Besonders lohnend sind der Zugang zur „Fürnberg´schen Postbrücke“ über die Variante Sadinger Kirchensteig und die Erweiterung der Tour über den Themenweg.

Route: Pöggstall – Alte Poststraße (Variante Postfeld – Sadinger Straße) – „Fürnberg´sche Postbrücke“ – Schwedenkreuz – Bergern – Loibersdorf – Themenweg „Stein und Zeit“ – Pöggstall; Streckenlänge 6,5 km (mit Varianten 10,5 km), Seehöhe zwischen 462 m und 630 m.

Gehzeit: 2 ½ Std. (abkürzender Rückweg von Bergern) bis 4 Std. (mit Themenweg).

Einkehr: „Wia z´Haus Heuriger Kalkofen“ in Loibersdorf (Tel. Tel. 0664/2774345).

Info: Marktgemeinde 3650 Pöggstall, Tel. 02758/2383, www.poegstall.at

Familienwege: Zur Alten Poststraße (mit original erhaltener Steinbrücke) und zum Schwedenkreuz, ebenso zurück nach Pöggstall (1 Std.) oder über Bergern (1 ½ bis 2 Std.).

 

 

Tour auf historischen Spuren: Poststraße und Kirchensteig (2 ½ Std.)

Vom Hauptplatz in Pöggstall beim Schloss-Rondell und an der Taverne „Zum goldenen Hirschen“ vorbei zur Infotafel Alte Poststraße und zu einem auffallenden Breitpfeiler-Bildstock. Nun rechts auf der Nebenstraße Richtung Sading und Grub-Aschelberg ansteigend bis zur Abzweigung des Fahrweges mit der Trasse der Alten Poststraße und zur original erhaltenen „Fürnberg´schen Postbrücke“ aus der Zeit um 1780. Gleich danach steht das Schwedenkreuz von 1645 (erinnert an die Zeit des Dreißigjährigen Krieges, mehrfach renoviert; 600 m, ½ bis ¾ Std.).

 

Variante Sadinger Kirchensteig:

Dieser ehemalige Kirchenweg vom Weiler Sading nach Pöggstall ist zwar eine alte, vom Österr. Touristenklub markierte Route; jedoch nicht mehr aktuell, großteils daher unmarkiert, dennoch leicht zu finden. Im Sommerhalbjahr bei hohem Graswuchs im Bereich Florianikapelle nur erschwert begehbar und nicht empfehlenswert, sonst eine überaus hübsche Wanderstrecke! Bei der Kreuzung nach der Taverne kurz rechts und gleich wieder links abzweigend in die Postfeldstraße. Die blaue Touristenklub-Markierung (Richtung Martinsberg) weist dann in den Schlehbachweg hinein. Da dieser aber im weiteren Verlauf unpassierbar ist, bleibt man auf der Postfeldstraße und geht nach der Siedlung unmarkiert rechts über den Hang hinauf bis zum querenden Fahrweg. Auf diesem rechts und kurz nach Querung des Schlehbachgrabens im Bogen durch den Hohlweg hinauf zu freien Wiesenflächen, hübscher Blick zum Schloss- und Kirchenturm sowie danach über das Weitental. Nach der oberhalb folgenden Florianikapelle weglos am Wiesenrand und den Rain aus aufgeschlichteten Steinblöcken entlang weiter bergwärts zu einem ebenfalls renovierten Wegkreuz (von 1911, beides Hinweise auf den früher üblichen Kirchenweg von Sading nach Pöggstall). Zuletzt wird auf geringen Wegspuren die Sadinger Straße erreicht. Auf dieser rechts bergab bis zur Kehre und Brücke in dem von Grub bei Aschelberg herab kommenden Graben. Am gegenüber ansteigenden Waldhang erkennt man unschwer die Trasse der Alten Fürnberg´schen Poststraße, die auf Wegspuren steil hinauf erreichbar ist. Besonders eindrucksvoll geht man unter der original erhaltenen Steinbrücke von 1780 hindurch und erklimmt in verwachsenem Blockgelände die historische Straßentrasse. Gleich danach steht das Schwedenkreuz (600 m, 1 bis 1 ½ Std., Rastplatz).

 

Vom Schwedenkreuz wird die Alte Poststraße leicht ansteigend verfolgt, bis rechts ein Forstweg mit Nr. 63 durch die Wälder hinüber zu einer weitgespannten idyllischen Wiesenmulde führt. Diese am Hang querend zu einem Holzplatz mit Christbaumplantage und danach zur Einmündung in die Aschelberger Straße, auf dieser nach Bergern (609 m, ½ bis ¾ Std.).

 

Abkürzender Rückweg nach Pöggstall:

Bei der Kreuzung in Bergern bergab auf der Straße aus dem Dorf hinaus, dabei Ausblick zum Ostrong mit dem Peilstein. An einem kleinen Wegkreuz vorbei noch ein Stück auf der Straße bleiben, dann aber rechts mit Weg Nr. 22 + 63 + 64 quer über die Wiesen der Dienerleiten. Neben einer eingezäunten Christbaumplantage auf Karrenweg bergab zu einem querenden Güterweg, auf diesem links und asphaltiert zum Wasser-Reservoir (Rastplatz und schöner Ausblick zum Teich hinter dem Schloss). Der Schanzlweg führt hinein ins Ortsgebiet, wo man aber rechts in die schmale Rehgasse hinab abzweigt und den Hauptplatz erreicht (½ Std.).

 

 

Tour auf dem Themenweg „Stein und Zeit

Bis Bergern wie bei der vorigen Tour in ca. 2 Std.(mit Variante Kirchensteig). Danach als einfachste und kürzeste Strecke – in Bergern auf der Hangstraße weiter und rechts abzweigend hinab nach Loibersdorf zum „Wia z´Haus Heuriger Kalkofen“, dann direkt auf der Loibersdorfer Straße nach Pöggstall (1 Std.).

 

Für den Themenweg geht man in Bergern wie beim Traunfellnerweg von der Loibersdorfer Straße links abzweigend bergan bis zum „Schmidkreuz“. Dort zweigt die „obere Runde“ rechts ab, gelangt im Bogen um die Berghöhe herum und rechts haltend nach Loibersdorf zum „Wia z´Haus Heuriger Kalkofen“. Für die „untere Runde“ hier wieder abzweigend in den Graben des Loibersdorfer Baches und teilweise auf beschilderten Seitenwegen zu den einzelnen Stationen dieses Lehrpfades, der auch als „eine geologische Zeitreise“ bezeichnet wird. Bei der Gerersdorfer Straße angelangt noch beim Ziegelofen vorbei zur Hauptstraße und diese entlang (Gehsteig) nach Pöggstall (1 ½ bis 2 Std.).

 

Ein Wandertipp von Bernhard Baumgartner

Die Poststraßenbrücke
Am Traunfellnerweg
Florianikirche am Kirchensteig
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