Wetterfichten an der Baumgrenze und Zwergstrauchheiden machen dieses sanfte Gebirge besonders reizvoll, wenn sich im Herbst die Heidelbeersträucher rot verfärbt haben. Almzäune bis ganz hinauf sind ebenso kennzeichnend (daher der Name meines Wandertipps). Das Wetterkogler Haus auf 1743 m Höhe könnte dem Namen nach darauf hinweisen, dass es auf den freien und ungeschützten Gipfelflächen auch ungemütlich zugehen kann, so gemütlich die Landschaft auch bei Sonnenschein und mildem Wind wirken mag. Daher nicht vergessen – entsprechende Ausrüstung und nicht von den Markierungen abweichen! Besonders wichtig in der späteren Jahreszeit, die bei klarer Sicht aber ein fast unglaubliches Panorama bietet! Wenn auch auf einer Mautstraße befahrbar, lohnt der Hochwechsel vor allem als recht ausgiebige Bergtour, von Mariensee aus über 900 Höhenmeter und insgesamt bis zu sechs Stunden. Wenn man von der Straße zwischen Kirchberg und St. Corona bis zur Steyersberger Schwaig hinauffährt, dauert die Runde über drei Schwaigen (so heißen dort die Almhütten) immerhin auch über drei Stunden.
Detailinfos:
Wanderführer „Das große Wandererlebnis NÖ“ von Bernhard Baumgartner (Kral-Verlag). Im WEB: www.wandertipp.at/bernhardbaumgartner/
Kürzester Zugang zum Hochwechsel mit geringem Höhenunterschied und Varianten für den Rückweg, insgesamt 3 ¼ Std.
Zufahrt von Kirchberg am Wechsel Richtung St. Corona und Richtung Molzegg / Arabichl-Lifte rechts abzweigend auf Bergstraße zur Steyersberger Schwaig (Gasthof vom Mai bis Okt. geöffnet, Dienstag Ruhetag, Tel. 02641/2142). Über die Kranichberger Schwaig Aufstieg zum Sattel „Dreiländereck“, dort geradeaus über den Schöberl- und Umschußriegel zum Sattel über der Wechselgrube. Weiter über den sanft ansteigenden Gipfelrücken zum Wetterkogler Haus (1 ½ bis 2 Std.). Abstieg auf gleichem Weg (1 ½ Std., Umgehung des Höhenweges auf Forstweg zwischen Wechselgruben-Sattel und „Dreiländereck“ möglich) oder über die Almwiesen hinab zur Marienseer Schwaig und auf langer, flacher Forststraßenstrecke zum „Dreiländereck“ (2 ½ Std.).
Direkter Gipfelweg vom Tal aus, auf markierten Wegen durch die steilen Bergwälder und über die Hochalmflächen zum Wetterkogler Haus, Aufstieg 2 ½ Std.; gleicher Rückweg oder Fortsetzung der Tour wie bei der Hochwechsel-Überschreitung.
Von Mariensee im Talgrund auf dem Fahrweg weiter, bis Wegweiser links die Abzweigung zum Hochwechsel markieren. Dort in den steilen Bergwald, durch den einförmige Hohlwege mit Querung einiger Forststraßen zügig hinanführen. Zuletzt auf einem Rücken im auflockernden Wald zu den Almhütten der Marienseer Schwaig (1478 m). Der weitere Anstieg verläuft nun eher sanft, über weitläufige Wiesenhänge mit Zwergstrauchheiden zum schon lange sichtbaren Wetterkogler Haus auf dem Hochwechsel (1743 m, 2 ½ Std.; Österr. Gebirgsverein, Nächtigungsmöglichkeit, Hüttentelefon 03336 4224; Mautstraße über die steirische Bergseite von Waldbach bzw. Mönichwald). Umfassende Rundsicht vom Neusiedler See bis zu den Wiener Hausbergen, auf das nahe Stuhleck und in die Oststeiermark; Gedächtniskapelle für die in den Endkämpfen des 2. Weltkriegs hier Gefallenen.
Höhenweg rund um das Marienseer Tal, sehr lohnend, Nächtigung empfehlenswert, insgesamt 9 Std.
Ausgangs- und Endpunkt Mariensee (beim Gasthof „Zum Kreuzriegel“). Aufstieg grün markiert über Innerneuwald zur Kampsteiner Schwaig in 1 ½ Std. (noch lohnender über St. Peter – Herrgottschnitzerhütte – Kampstein in 2 ¾ Std.). Auf der Berghöhe zum Schwarzen Herrgott (danach auf Forststraße rechts zur Steyersberger Schwaig in 1 ½ bis 2 Std. und nach Nächtigung in 1 ½ bis 2 Std. auf den Hochwechsel). Weiter über Steinernes Kreuz zum „Dreiländereck“ und von dort wie bei der vorigen Tour zum Wetterkogler Haus (3 Std., Nächtigungsmöglichkeit). Abstieg über Niederwechsel zur Mönichkirchner Schwaig und über Neustift am Alpenwald (Gasthof Fernblick) auf Güterweg, zuletzt abkürzend am Kreuzriegel vorbei nach Mariensee (3 ¼ Std.).
Wandertipp von Bernhard Baumgartner