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22.-24. Februar 2013: Kurs "Notfall Lawine"

Von 22.-24. Februar fand in Johnsbach im Gesäuse der Kurs "Notfall Lawine" der Naturfreunde Niederösterreich statt. 9 Teilnehmer aus Oberösterreich, dem Burgenland, der Steiermark und Wien nahmen an dem Kurs Teil.

Es wurde der Lawinennotfall besprochen und geübt. Am Samstag übten wir die LVS-Suche, wobei eine Einfach- und eine Mehrfachverschüttung (mit zwei LVS) aufzulösen waren.

Am Sonntag spielten wir den Notfall in einer Abschlußübung in allen Einzelheiten durch. Übungsannahme war, dass nach einem Lawinenabgang aus einer Gruppe von drei Skitourengehern zwei verschüttet waren. Der dritte war traumatisiert und konnte selbst keine Kameradenhilfe leisten.

Die Kursteilnehmer kamen in der Abfahrt an der Unfallstelle vorbei und wurden vom unverschüteten Tourengeher zu Hilfe gerufen. Er konnte aber keine Auskunft über die Unfalldetails geben und machte auch keine Angaben über die Anzahl der verschütteten Kameraden. Ein Skistock ragte aus dem "Lawinenkegel".

Die Kursteilnehmer mussten nun den "Notfall" lösen. Es wurde über den Alpinnotruf 140 Hilfe gerufen. Die Landeswarnzentrale Steiermark war über unsere Übung informiert und nahm den Notruf wie einen Ernstfall entgegen.

Während ein Kursteilnehmer den Notruf durchführte begannen die anderen mit der Suche und Bergung der "Verschütteten". Nachdem beide "Verschüttete" (es handelte sich um große Einkaufstaschen mit jeweils einem LVS) gefunden und geborgen waren, war noch einige Zeit unklar, ob es noch weitere Verschüttete gab.

Von den geborgenen Opfern konnten die LVS-Geräte nicht gleich ausgeschaltet werden, weil die Bedienung den Kursteilnehmern unbekannt war. (Es handelte sich um die mittlerweile etwas ungebräuchlichen Barryvox Opto 3000).

Währendessen versuchte die Landeswarnzentrale den Melder zurückzurufen, erreichte ihn aber nicht, weil er in der Hektik der Übung das Handy nicht hörte. Außerdem erreignete sich der "Notfall" in einer schlechten Handy-Empfangslage und wir konnten gegen Ende der Übung auch von uns aus keinen Kontakt mehr mit der Landeswarnzentrale herstellen.

Kurz nach Ende der Übung konnte die Landeswarnzentrale dann doch wieder mit uns telefonischen Kontakt herstellen und teilte uns mit, dass wegen der schlechten Sichtverhältnisse der Hubschrauber nicht fliegen könne. Die Bergrettung, die Hundesuchstaffel und die Alpine Einsatzgruppe der Polizei seien aber alarmiert und am Weg zu uns.

Es war eine spannende Abschlußübung unseres Kurses, bei der die Teilnehmer lernten, wie schwierig es ist, den Überblick und Ruhe zu bewahren und das vorher über den Lawinennotfall besprochene in einem Ernstfall auch umzusetzen.

Das koordinierte Vorgehen der Helfer, das Handling vom LVS, Sonde und Schaufel unter Zeitdruck und ohne genaue Informationen über die Anzahl der Verschütteten stellte eine Herausforderung dar.

Letztendlich war es aber nur eine Übung und im Anschluß wurde im Gasthaus über den Ablauf viel gelacht. Für alle war es ein Erlebnis und eine wertvolle Erfahrung.

Vielen Dank möchten wir der Landeswarnzentrale Steiermark ausssprechen, die unsere Übung wirklich perfekt unterstützte!

P.S.: Von der LVS-Suche und von der Abschlußübung gibt es leider keine Fotos. Nicht nur die Teilnehmer waren gefordert, sondern auch wir Instruktoren. Zum Fotografieren blieb keine Zeit....

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