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Fair zur Natur im März

 

Auf die Qualität kommt es an

 

Die einen wollen sich selbst etwas Gutes tun, die anderen lehnen standardisierte Konzern-Ware ab und wiederum anderen graust bei dem Gedanken, dass das Tier, das da hübsch filetiert mit Salatgarnitur vor einem am Teller liegt, vor nicht allzu langer Zeit ganz furchtbar leiden musste. Die Gründe, warum sich immer mehr Menschen bewusst ernähren, sind vielfältig. “Bewusst” im Sinne von gesund und nährstoffreich, aber auch im Sinne von “wo kommt das, was ich esse, eigentlich her?” Produkte aus Massentierhaltung, chemisch veränderte Lebensmittel und Ich-bin-zu-faul-zum-selberkochen-Packerlsuppen sind für immer mehr Menschen absolute No-Go’s. Zurecht, wie wir finden, denn es gibt mittlerweile viele gute Alternativen.

 

Eine dieser Alternativen wäre etwa, die Lebensmittel für den täglichen Gebrauch direkt aus der unmittelbaren Umgebung zu beziehen. Ab Hof sozusagen. “Zu umständlich!” sagst du? Nicht, wenn man die richtigen Quellen kennt. Der Bio-Einkaufsführer von Bio-Austria zum Beispiel ist eine dieser fabelhaften Quellen. Hier findet man alle Ab(Bio-)Hof Direktvermarkter, Selbsterntefelder, Bio-Bäcker und Bio-Läden aufgelistet.

 

Die Gründe, warum es sich lohnt, gewisse Lebensmittel direkt vom Bio-Erzeuger einzukaufen, sind vielfältig und einleuchtend: Zunächst einmal tut man damit sich selbst etwas Gutes, denn für den Anbau von Bio-Obst und -Gemüse werden keine chemischen oder synthetischen Düngemittel verwendet und auch die Vielfalt ist im Vergleich zum Supermarktregal viel ausgeprägter. Somit sorgen Bio-Betriebe auch für ein intaktes und reichhaltiges Ökosystem. Aber auch die regionale Wirtschaft profitiert davon und auch kleinere landwirtschaftliche Betriebe, die an keinen Großabnehmer oder Supermarkt angegliedert sind, können dadurch überleben. Und nicht zuletzt hat man damit als kritischer Konsument die Möglichkeit, für eine faire Preisgestaltung der Produkte zu sorgen - nämlich eine, die von den Produzenten selbst kalkuliert werden kann und nicht von Konzern-Managern vorgegeben wird.

 

Mit der Natur im Einklang

Stefan Taschl aus dem Pielachtal, Funktionär von Bio-Austria und selbst leidenschaftlicher Landwirt, ist einer dieser Ab Hof Direktvermarkter. Gemeinsam mit seinem Vater Franz betreibt er den “Schoberhof”. Rohmilch, Käse, Bauernbutter, Topfen und Frucht-Aufstriche - das sind die Spezialitäten der Schoberbauern. Seit 1989 wird der Schoberhof rein “Bio” betrieben. Damals war das wohl noch ziemlich verrückt und einige seiner Kollegen haben Franz am Anfang nur milde belächelt. Für ihn war es jedoch das Mindeste, was er tun konnte; Mit der Natur im Einklang zu leben, sich in ihren Kreislauf einzugliedern, sie zu respektieren - das war das, wo er als Landwirt hinwollte. Mit Erfolg, denn mittlerweile hat sich der Schoberhof mit seinen Milch-Spezialitäten einen kleinen, aber sehr feinen Namen gemacht.

 

Stefan, der Sohn von Franz, ist mit dieser Philosophie groß geworden. Auch er hat einen besonders innigen Bezug zur Natur, sei es draußen auf dem Feld oder drinnen im Stall. Wenn man den betritt, herrscht übrigens eine ganz besondere Stimmung - kein einziges Tier, das verschreckt den Kopf zurückschnellen lässt, kein nervöses Herumgetrample. “Wir behandeln unsere Tiere mit Respekt und versuchen, die natürlichen Hierarchien und Lebensweisen so gut es geht zu berücksichtigen. Jedes Tier hat seine ganz eigenen Charakterzüge und gerade im Winter, wenn unsere Tiere im Stall sind, wollen wir darauf besonders eingehen, um ihnen und damit auch uns ein möglichst angenehmes Leben bieten zu können”, weiß Stefan.

 

Und auch draußen am Feld läuft alles in harmonischen Bahnen. Franz, der den Hof bereits mehrere Jahrzehnte bewirtschaftet, wäre alles andere auch viel zu mühsam: “Es ist immer klüger, mit der Natur zu leben, anstatt sie mit allen Mitteln zähmen zu wollen. Einen gesunden Erntekreislauf bekomme ich nicht, indem ich vorab alle Schädlinge mit giftigen Spritzmitteln bekämpfe. Auf lange Sicht kann ich mein Ziel nur erreichen, wenn ich mich mit den Ursachen für mögliche Schädlinge auseinandersetze und es gar nicht erst so weit kommen lasse.”

 

Diese respektvolle und gewissenhafte Art, wie die Schoberbauern ihren Hof betreiben, ist vielleicht nicht die Einfachste, aber aus moralischer und ethischer Sichtweise bestimmt eine der Besten. Und eines ist klar: Kein Supermarkt dieser Welt bietet so ein herrliches Einkaufs-Feeling wie die Schoberbauern oder andere Ab Hof Direktvermarkter: Mit toller Aussicht und jeder Menge netter Plaudereien!

 

 

Wer mehr über alternative und gesunde Einkaufsmöglichkeiten erfahren möchte, der kann sich auf http://www.bio-austria.at/biomap durch das reichhhaltige Angebot verschiedenster Biohöfe, Bauernläden, Bio-Bäckereien und Bio-Fleischereien klicken!

 

 

Stefan mit einer Kuh :)
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