Umweltkatastrophen, Ausbeutung, Hungersnöte, abertausende flüchtende Menschen… und mittendrin: wir. Uns geht es gut. Auch heuer war das Christkind brav, hat vielen von uns Geschenke, eine dicke Weihnachtsgans und wohlige Wärme (im Herzen und im Heim) vorbeigebracht. Doch obwohl wir es auch abseits von Weihnachten gewohnt sind, im Wohlstand und Überfluss zu leben, wollen wir oft immer noch mehr. Der Konsum boomt. Die Vermutung liegt nahe, dass wir es in all den Jahrzehnten des Friedens, der Sicherheit und des wirtschaftlichen Aufschwungs verlernt haben, zufrieden zu sein mit dem, was wir haben.
Nach Mehr zu streben liegt ja an und für sich in der Natur des Menschen. Damals in der Steinzeit hat uns dieser Drang das Überleben gesichert. Heutzutage sieht die Lage jedoch anders aus. Wir müssen weder in Höhlen leben, noch auf Säbelzahntigerjagd gehen. Heute leben wir in unseren eigenen 4 Niedrigenergie-Wänden und kaufen unsere Lebensmittel im Supermarkt. Und noch mehr: Um der Mode willen bestücken wir uns immer wieder aufs Neue mit tollen neuzeitlichen Errungenschaften. Ob Smartphone, Tablet oder schnittiger Laptop: bitte wenn geht möglichst immer das neueste vom Neuen und am besten von jedem gleich zwei Stück. Sicher ist sicher. Hmm… Vielleicht übertreiben wir jetzt ein bisschen (oder auch nicht?), doch Hand aufs Herz: So schlecht, wie immer alle sagen, kann es uns doch gar nicht gehen, oder? Im Hinblick dessen stellt sich deshalb nun vor allem die dringende Frage, ob wir bei all diesem “immer mehr wollen” bemerken, dass dies nicht nur auf Kosten der Natur, sondern auch vieler anderer Menschen geht, die es nicht so gut getroffen haben im Leben.
Ja, es geht uns gut - egal, was viele behaupten. Dies sollte uns in jedem Fall immer bewusst sein. Zeit also, um sein Augenmerk auch einmal auf seine Umgebung zu werfen. Sich umzuschauen, sich zu fragen, ob man sich zur Abwechslung auch einmal auf seine Mitmenschen oder die Umwelt konzentrieren sollte anstatt voll und ganz im Konsumrausch unterzugehen. Denn gerade, wenn man wie wir in der glücklichen Lage ist, in Sicherheit und Wohlstand zu leben, sollte man sich daran beteiligen, die Welt, in der wir leben, zu einem besseren Ort zu machen - sie aktiv mitzugestalten. Und dass man sie mit Respekt behandelt. Das wiederum sichert dann auch wieder das eigene Wohlbefinden und vermutlich auch das seiner Nachkommen. Nachhaltig wirtschaften heißt das im Fachjargon.
Erst vor ein paar Jahren - 2015 - haben die Mitgliedsstaaten der UNO im Hinblick darauf beschlossen, Ziele für eine nachhaltige Entwicklung der Welt zu setzen. 17 SDGs (Sustainable Development Goals) wurden es insgesamt. An und für sich können diese Ziele für jeden gelten - ob es nun ein großes Unternehmen ist oder eine einzelne Person. Je mehr, desto besser, denn Fakt ist: wenn sich viele Menschen an solchen oder ähnlichen Standards / Zielen orientieren, würde sich auf dieser Welt wohl einiges ändern. Man muss es nur wollen und dabei ein bisschen konsequent sein.
Die SDGs beinhalten unter anderem die Themen Armut, Umweltschutz, Gerechtigkeit, Energiewirtschaft und nachhaltiges Wirtschaften.
Armut in allen ihren Formen und überall beenden.
Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern.
Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern.
Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern.
Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen.
Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten.
Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichern.
Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern.
Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen.
Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern.
Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten.
Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen.
Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne nachhaltiger Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen.
Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodendegradation beenden und umkehren und dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende setzen.
Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen.
Umsetzungsmittel stärken und die Globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben erfüllen.
Hört sich doch nach einem umfangreichen Konzept an, oder? Und wir kann nun jeder Einzelne von uns dazu beitragen, dass diese SDGs umgesetzt werden? Ganz einfach: Indem man zum Beispiel genau solche Unternehmen unterstützt, die Ziele wie diese umsetzen. Dass man selbst in Zukunft noch genauer überlegt, was und wieviel man konsumiert. Und dass man seine Umwelt respektvoll behandelt.