Es ist DEIN Kaffee!
Kaffee aus bunten Aluminium-Kapseln ist schick - das möchte uns zumindest die Werbung vermitteln. “What else?” fragt sie uns ganz unschuldig. “Tja… Was sonst?” haben auch wir uns gefragt. Denn auch, wenn Kapselkaffee im Grunde genommen ganz gut schmeckt - durch Portionskaffee entsteht logischerweise einiges an Müll. Wenn man davon ausgeht, dass jede einzelne Tasse Kaffee 1,5 - 2,5 Gramm Abfall verursacht und jährlich etwa 200-300 Millionen Kapseln konsumiert werden, kommt da schon ein ziemlich großer Berg zustande - da kann der Kaffee in der Kapsel noch so fair gehandelt sein.
Die Produzenten versichern zwar recht gerne, dass die Alu-Kapseln recycled werden, das Dumme daran ist aber, dass Kaffeekapseln laut ARA (Altstoff Recycling Austria) offiziell gar nicht zu den Verpackungen zählen. Kapselhersteller zahlen somit weder Umweltkosten noch die direkt anfallenden Kosten für die Sammlung der entstandenen Abfälle. Hersteller wie Nespresso werben zwar mit ihren Kapsel-Sammelstellen (“Bringen Sie uns die leeren Kapseln beim nächsten Mal einfach in eine unserer Nespresso-Filialen zurück!”), in der Praxis landen die meisten gebrauchten Kapseln aber im Restmüll oder manchmal sogar in der Biotonne. Diese werden dann aussortiert und verbrannt. Recycling: Fehlanzeige.
Doch auch, wenn es ein funktionierendes Wiederverwertungssystem für Kaffeekapseln gäbe und sich jeder Mensch daran halten würde, so mussten die Kapseln ja irgendwann auch einmal hergestellt werden. Und hier zeigt sich ein weiteres, sehr heikles Problem, denn die Produktion dieser Kapseln ist nicht nur sehr aufwendig, sondern kann mitunter verheerende Folgen haben. Die Aluminiumgewinnung benötigt Unmengen an Wasser und Energie und zur Förderung von Aluminiumerz werden in Ländern wie Brasilien oder Australien ganze Landstriche zerstört und mit giftigen Stoffen kontaminiert. Welche zerstörerischen Ausmaße die Aluminiumproduktion haben kann, zeigte sich auch im Oktober 2010 in unserem Nachbarland Ungarn - dort brach der Damm eines Giftschlammbeckens einer Aluminiumfabrik und mehr als eine Million Kubikmeter hochgiftiger Bauxitschlamm verseuchte die umliegenden Dörfer.
Ein weiterer Umweltbelastungsfaktor stellt auf jeden Fall der “Coffee to go” dar. So ein Käffchen zwischendurch verursacht nämlich auch einiges an Müll - angefangen beim Pappbecher mit Plastikdeckel bis hin zum praktisch verschweißten Zucker- und Milchpäckchen und nicht zu vergessen: Das kleine Plakstiklöffelchen zum Umrühren. Und weil man es ja eilig hat, landet schließlich alles gemeinsam im Restmüll.
Doch welche Alternativen bieten sich für umweltbewusste Kaffeetrinker für Daheim und Unterwegs an?
Wer auf die Einfachheit einer Kapselmaschine nicht verzichten möchte, kann zum Beispiel auf eine vollautomatische Kaffeemaschine zurückgreifen. Mit ihr lassen sich auch Getränke mit Milchschaum ganz einfach produzieren und man ist in Sachen Bohnen-Auswahl nicht an den Kapselhersteller gebunden. Allerdings sind Vollautomaten in der Anschaffung etwas teurer und sie müssen nach jeder Anwendung gesäubert werden.
Profis schwören darauf: Mit keiner anderen Maschine gelingt der Kaffee so gut wie mit ihr. Die richtige Bedienung will aber gelernt sein und nimmt zu Beginn etwas Zeit in Anspruch. Die Belohnung ist allerdings groß, denn zu Hause Kaffee wie vom Barista zubereitet trinken zu können, ist schon etwas ganz Spezielles.
Klassiker der italienischen Kaffeezubereitung: Mit diesem kleinen Herdkännchen lässt sich ein kräftiger, intensiver Kaffee, zubereiten - ein Mittelding zwischen Espresso und starkem Filterkaffee. Mit etwas Übung und der richtigen Temperatur lässt sich damit sogar eine hervorragende Crema produzieren. Die praktischen Kännchen sind einfach zu bedienen und quasi unverwüstlich.
Übrigens: Wer beim Kaffeegenuss Müll vermeiden möchte, kann auf wiederverwendbare Trinkbecher zurückgreifen. Kleine Labels wie Zuperzozial produzieren solche Becher sogar aus nachhaltigen und biologischen Materialien, wie etwa aus Bambus und Mais.
http://www.zuperzozial.com/