Nachhaltiges Reisen kann vieles bedeuten: Es kann heißen, dass man seinen CO2-Footprint bei der Wahl des Verkehrsmittels dorthin klein hält. Dass man den Menschen vor Ort etwas zurückgibt, indem man lokale Guides fair entlohnt und auch den Einheimischen die Gelegenheit gibt, vom Tourismus zu profitieren. Oder dass man im Zeichen des Umweltschutzes verreist. Möglichkeiten gibt es viele.
Bei der Weitwandern Academy in Graz werden nun bereits seit einigen Jahren verschiedenste Wege aufgezeigt, wie man als Reiseveranstalter nachhaltige Reisen plant und durchführt. Im Zuge von Workshops und Gesprächsrunden wird dort über nachhaltiges und sozial verantwortungsvolles Reisen gesprochen. Das Thema Nachhaltigkeit scheint bei vielen Tour-Guides und Touristikern aus aller Welt gut anzukommen. Sie finden sich Jahr für Jahr aufs Neue in Graz ein, um sich dort auszutauschen und um voneinander zu lernen. Denn fest steht: Das Thema Nachhaltigkeit wird auch bei vielen ihrer Kunden immer wichtiger.
“Es ist wohl die Kombination aus dem Reisen, dem engen Kontakt zur Natur und den lokalen Guides sowie die Entschleunigung, die bei unseren Kursteilnehmern gut ankommt”; erzählt Weitwandern Gründer Christian Hladek. Und auch Ernst Dullnigg, Geschäftsführer der Naturfreunde Niederösterreich weiß: “Für uns ist es besonders wichtig, Tourismus und soziale Verantwortung unter einen Hut zu bringen. Reisen muss nicht bedeuten, dass man es auf Kosten anderer oder der Natur betreibt. Es gibt viele Wege, wie man mit gutem Gewissen die Welt entdecken kann.”
Wenn man sich die Bilder von den zerstörerischen und überfüllten Luxusdampfern in Venedig oder den vermüllten Stränden rund um diesen Erdball ins Gedächtnis ruft, machen nachhaltige Reisekonzepte umso mehr Sinn. Nachhaltiges Reisen, das nicht auf Kosten anderer oder der Umwelt stattfindet - ein guter Gedanke. Man lernt so ein Land auf eine ganz neue Art und Weise kennen. Macht sich mit der Mentalität, den Menschen und der Umgebung vertraut und kann im besten Fall auch etwas zurückgeben.
Um gerade auch ärmere Länder zu unterstützen, bieten beispielsweise die Naturfreunde Niederösterreich Jahr für Jahr Trekkingreisen nach Nepal an, wo die Reiseteilnehmer dabei helfen, zerstörte Bergdörfer im Himalayagebiet wieder aufzubauen. Eine Woche helfen, eine Woche arbeiten - ein einfaches und sehr wirkungsvolles Konzept. Auch wurde im Jahr 2015 der Verein “Weitwandern Wirkt!” gegründet. Hier werden unter anderem Sozial- und Bildungsprojekte in Nepal oder auch Marokko finanziert.
Wer also künftig eine Reise tut, kann sich vielleicht auch Gedanken zum Thema Nachhaltigkeit machen und damit Menschen unterstützen, die in ihrem Leben wohl nie eine große Urlaubsreise machen werden.
Na, auf den Geschmack gekommen? Hier findet ihr die aktuellen Reisen der Naturfreunde Niederösterreich: https://niederoesterreich.naturfreunde.at/reisen/ Wer dabei besonderes Augenmerk auf seinen CO2-Fußabdruck legen möchte, dem sei zum Beispiel eine Kultur- und Aktiv-Reise nach Nordhessen, oder eine Wanderreise in die Sächsische Schweiz ans Herz gelegt - die Anreise erfolgt hier mit dem Zug.