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Feriencamp Heiligen Blut Turnus 2

Bergerlebnis Heiligenblut

 

Alljährlich bieten die Naturfreunde Kärnten (Ortsgruppe St. Stefan im Gailtal), Kindern aus ganz Kärnten ein abenteuerliches Feriencamp an. Hoch hinaus ging es auch heuer wieder für 36 naturverbundene Kinder. Unter der Leitung von Herrn Iskrac Raimund und vier weiteren Betreuern wurde den Nachwuchsbergsteigern in dieser Woche bei traumhaftem Wetter, ein abwechslungsreiches und sinnvolles Programm dargeboten.

 

Die Anreise der Kinder erfolgte am Sonntagvormittag mit einem großen Reisebus. Von Klagenfurt ausgehend führte der Weg über Villach bis nach Spittal und dann weiter ins Mölltal. Gleich nach der Ankunft konnten die Mädchen , Burschen , die Betreuerinnen (2), Betreuer (2) und der Leiter des Camps die Zimmer des Jugendgästehauses beziehen. Nach dem Check-in lockte auch schon das Mittagessen - mit Blick auf die bekannte Wallfahrtskirche Heiligenblut. Gut gestärkt machte sich die Wandergruppe gleich am ersten Tag auf den Weg zur ersten Wanderung, dem Gössnitzfall, einem Wasserfall nahe der Unterkunft. Der Weg führte über Stock und Stein und der Bach neben dem Wanderweg war für die Kinder sehr verlockend, sodass es nicht lange dauerte, bis sich die ersten Kinder darin abgekühlt hatten. Auf dem Rückweg machte unsere Gruppe halt an der Feuerinsel, wo die erste Vorstellungsrunde stattfand. Bei so vielen neuen Gesichtern und Namen kann man leicht mal den Überblick verlieren, aber das sollte sich im Laufe der Woche bessern. Zurück im Jugendgästehaus angekommen, dauerte es nicht lange, bis der Hunger uns einholte. Gut, das Monika und ihr Team schon das Abendessen vorbereitet hatten. Nach dem gemeinsamen Essen, wurden die Campteilnehmer(innen) über die Verhaltensregeln und die Ereignisse des nächsten Tages informiert.

 

Am Montag ging es nach einer kurzen Busfahrt hinauf zur Fleißkehre. Ab hier marschierten wir steil bergauf in das Goldgräberdorf. Ausgestattet mit Schale, Schaufel und Stiefel stand dem „Abenteuer Goldwaschen“ am angrenzenden Bach - nichts mehr im Wege. Es bereitete den Kindern großen Spaß, doch konnte niemand das heiß ersehnten Gold finden. Viele Kinder durften sich aber an Katzengold, Bergkristallen und anderen schöne Steine erfreuen. Bei idyllischem Ambiente stärkten wir uns am Lunchpaket, das uns in der Früh in der Unterkunft zur Verfügung gestellt wurde. Nachdem wir unsere „Schätze“ im Rucksack verstaut hatten, marschierten wir den ganzen Wandersteig zurück in die Unterkunft. Nach einer kurzen Verschnaufpause wartete bereits ein leckeres Abendessen auf uns. Nachdem die Kinder trotz rund 9 km Fußmarsch noch viel Energie hatten, entschlossen wir uns dazu, noch einen Abstecher zum Sportplatz zu machen, um uns dort spielerisch besser kennen zu lernen.

 

Am Dienstag nutzten wir den Linienbus in Richtung „Kaiser-Franz-Josefs-Höhe“ zum Franz-Josefs-Haus, um von dort ausgehend die Bergwelt rund um dem Großglockner zu erkunden. Die Wanderung war spannend, denn der Wandersteig führte vorbei an Speicherseen und über große Felsformationen; zudem konnten wir auf unserem Weg den Mölltaler Gletscher mit seinem ewig währenden Gletschereis bestaunen. Durch die vielen Eindrücke wanderten die Kinder unbeschwert bis zur Bricciuskapelle, wo eine große Pause mit Sagenerzählungen stattfand. Am Rückweg kehrten wir in der Briccius Sennerei ein, wo die Kinder eine Limonade genießen konnten. Danach gingen wir den Haritzersteig bis zur Aussichtsplattform und schlussendlich weiter bis zur Unterkunft.

 

 

 

 

Am Mittwoch ging es mit dem Postbus bis ganz nach oben, auf die Franz-Josefs-Höhe. Der Weg über die Glocknerstraße war erlebnisreich. Oben angekommen konnten wir das Berg-Panorama im Zuge der Führung eines Rangers genießen. Wir erfuhren einiges über das Glocknergebiet (Gletscher, Besteigungen, Tierwelt, Fauna und Flora), spazierten vorbei an Murmeltieren und Steinböcken. Nach der Führung ließen wir es uns nicht nehmen, auch den Gamsgrubenweg, einem Stollenwanderweg zu besichtigen. Das einzigartige Panorama rundete die Wanderung obendrein ab. Nach einem kurzen Abstecher im Souvenirshop war es aber wieder an der Zeit, zur Bushaltestelle zu spazieren, denn wir wollten es noch rechtzeitig ins Tal schaffen, um abschließend das Haus der Steinböcke zu besichtigen. Auf der Fahrt nach Heiligenblut konnten wir - die zuvor gewonnenen Eindrücke nochmals genießen. Im Haus der Steinböcke schauten wir uns die Geschichte vom Nationalpark Hohe Tauern an und lernten viel über das Verhalten der Wildtiere im Nationalpark.

Wie jeden Tag ging es auch an diesem Tag um 17:00 Uhr ins Kaufhaus, um Kleineinkäufe zu tätigen. Ein eindrucksvoller Tag neigte sich langsam dem Ende zu, dennoch wollten die Kinder nach dem Abendessen noch etwas unternehmen. Der Sportplatz wäre der Wunsch gewesen. Da ein wenig Kulturbildung noch keinem geschadet hat, haben wir uns darauf geeinigt, zuerst die Kirche von Heiligenblut zu besichtigen und danach dafür noch den Sportplatz aufsuchen. Der Deal ging auf.

 

Auf den Donnerstag freuten sich die Kinder ganz besonders, denn der Besuch des Hochseilgartens und des Streichelzoos stand an. Die Sprösslinge hatten in der Früh die Wahl, welches der beiden Aktivitäten sie gerne machen würden. Nach dem kurzen Spaziergang zum Klettergarten bzw. zum Streichelzoo wurden die Kinder, die den Hochseilgarten gewählt hatten, erneut in zwei Gruppen geteilt (ältere und jüngere Kinder). Nach einer kurzen Einschulungsphase mit Anlegen des Klettergurtes und des Helmes durften sich die größeren Kinder gleich in luftige Höhe begeben. Die kleineren Kinder hingegen starteten auf einem Bodenparcours. Es kostete einige Kinder sehr viel Überwindung die Hindernisse zu bewältigen, doch mit der richtigen Motivation der Betreuer schaffte es auch der Unsicherste bis ins Ziel. Danach wurden die Gruppen getauscht.

Die Gruppe des Streichelzoos verbrachte die Zeit zwischen Hasen, Ziegen und Co. Nachdem die Kinder des Zoos schneller zurück in der Unterkunft waren als die Kletterer, durften sich diese an einem Besuch im Eisladen erfreuen. So fiel das Warten auf die Anderen gleich leichter.

Bereits zum Mittagessen fanden sich alle Kinder wieder im Jugendgästehaus ein. Das Essen wurde schnell verzehrt, da die Kinder wussten, dass wir diesen Nachmittag im Schwimmbad nebenan verbringen werden. An diesem Tag waren die Kinder schnell umgezogen, denn sie konnten es nicht erwarten, endlich schwimmen gehen zu dürfen. Der „Spaßtag“ kam allen sehr gediegen, denn die Tage davor (in Summe rund 40 km Fußmarsch) forderten alle sehr. Der Nachmittag verging wie im Fluge und schon stand wieder Abendessen am Programm. Kaum zu glauben, aber an diesem Abend musste auch schon ans Zimmer aufräumen und Koffer packen gedacht werden, denn am Freitag geht’s schon wieder nach Hause.

 

 

Am Freitag mussten wir die Zimmer bereits um 9:00 Uhr räumen. Es ging chaotisch zu, denn es war doch nicht immer ganz klar, wem wohl was noch gehört. Schlussendlich haben es die Kinder dann aber doch geschafft, alles einzupacken. Nachdem für diesen Tag noch eine Wanderung zum Jungfernsprung geplant war, wurde das Gepäck in den Vereinsbus geschlichtet. Nachdem der Abholplatz der Kinder ebenso am Jungfernsprung war, fuhr ein Betreuer mit dem Bus und dem Gepäck dorthin.

Zwischenzeitig marschierten die Kinder und die restlichen Betreuer den Weg dorthin. Bei dieser Wanderung kamen wir auch nochmals an bekannten Plätzen, wie dem Hochseilgarten vorbei. Dort entdeckten wir eine kleine Kapelle, deren Ursprung auch auf „Briccius“ zurückzuführen ist.

Wir marschierten noch ein paar Kilometer, bis wir endlich am Fuße des „Jungfernsprung“ ankamen. Die Kinder hatten dort die Wahl, ob sie noch zur beeindruckenden Aussichtsplattform des Wasserfalls hochgehen möchten, oder lieber unten im Schatten bleiben wollen. Der Großteil der Nachwuchsbergsteiger entschied sich dazu, noch mit rauf zu marschieren. Der Wasser-Wunder-Weg führt an einem 130 m hohem Wasserfall vorbei. Dieser faszinierte Groß und Klein. Seinen Namen verdankt dieses Naturwunder einer alten, zauberhaften Sage. Der Weg zurück zum Treffpunkt war kurz und der Hunger schon wieder groß. Während der Jausenzeit wurde den Kindern die Sage in Kurzversion am Warteplatz neben dem Bach erzählt. Die Kinder spielten im Bachbett und bauten Sandburgen in der Zeit, in der wir auf die Eltern, bzw. den großen Bus warteten. Die Kinder freuten sich sehr, als sie nach einer ereignisreichen Woche endlich im Bus die Füße hochlagern konnten.

 

 

Wir sind dankbar, die Camptage unfallfrei und mit so viel Spaß über die Bühne gebracht zu haben.

 

Stefanie Rauscher

 

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