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Lenkungsmaßnahmen für Schitourengeher*innen

Der Schitourenlauf boomt nach wie vor. Wir haben Dr. Helmuth Preslmaier, Referent für Schibergsteigen bei den Naturfreunden Österreich, gefragt, wie die Naturfreunde zu Schitourenlenkungsmaßnahmen stehen.

 Das Interview führte Doris Wenischnigger, Chefredakteurin des Magazins „Naturfreund“.

 

Immer mehr Menschen sind auch im Winter im freien Gelände unterwegs. Dadurch kommt es auch immer öfter zu Konflikten mit Grundeigentümerinnen und -eigentümern, der Jagd und dem Umweltschutz. In sehr stark frequentierten Gebieten werden daher Besucherlenkungsmaßnahmen gesetzt bzw. angedacht, auch für Schitourengeher*innen.

 

Helmuth, wo macht aus der Sicht der Naturfreunde Schitourenlenkung einen Sinn?

Grundsätzlich: Die Naturfreunde haben sich erfolgreich für das freie Wegerecht eingesetzt; sie stehen natürlich zu ihrer Verantwortung, den der freie Zugang zur Natur mit sich bringt. Die große Herausforderung bei allen Lenkungskonzepten ist, den Spagat zwischen den Ansprüchen des Naturschutzes, des Wildschutzes sowie der Schutzwaldpflege und den Bedürfnissen der Outdoorsportler*innen zu schaffen. Das heißt, Schitourenlenkung ja, wenn diese nachweislich in einer bestimmten Region zum Beispiel aus ökologischer Sicht erforderlich ist, Schitourenlenkung nein, sollten die gesetzten Maßnahmen einseitig zu Lasten des Schitourensports gehen.

 

Das Ziel aller Maßnahmen sollte es sein, die Natur möglichst wenig zu beeinträchtigen und gleichzeitig die Schitourenmöglichkeiten zu erhalten bzw. idealerweise sogar zu verbessern. Bereits realisierte Lenkungsprojekte zeigen, dass dieses Ziel bei gutem Willen erreichbar ist.

 

Welche Maßnahmen sind das?

Schaffung einer ausreichenden Anzahl von Parkplätzen mit sanitären Anlagen inkl. Sicherstellung der Schneeräumung, Anlegen von Schitourenschneisen im Wald, Öffnen von Weidezäunen auf Schirouten, Tafeln an den Ausgangspunkten von Schitouren mit Infos über die jeweilige Route und mit Hinweisen auf Wald- und Wildschutzzonen, die respektiert werde sollen.

 

Was ist beim Erarbeiten von Lenkungskonzepten besonders wichtig?

Zunächst einmal: Schitourenlenkung soll durch Empfehlungen und nicht durch Vorschriften erfolgen. Sie sollte nur punktuell erfolgen. Die Naturfreunde sprechen sich gegen eine generelle Lenkung im alpinen Raum aus. Dass Schitourengeher*innen sich nur auf markierten und ausgewiesenen Schitourenrouten bewegen sollen, lehnen wir ab. Bei der Erstellung von Lenkungskonzepten sollten die alpinen Vereine eingebunden werden. Sie stellen gerne ihr Know-how zur Verfügung. Die Umsetzung von Schitourenlenkungskonzepten, die wir inhaltlich mittragen, unterstützen wir auch gerne durch Information unserer Mitglieder und durch die Vorbildwirkung unserer Tourenführer*innen.

 

Im Naturfreunde-Tourenportal tourenportal.at werden übrigens die Schutzzonen, in denen man nicht unterwegs sein sollte, angezeigt. Das erlaubt eine Berücksichtigung der Schutzzonen bereits bei der Tourenplanung.

Tafeln an den Ausgangspunkten von Schitouren informieren im Nationalpark Hohe Tauern über Wald- und Wildschutzzonen
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