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Der 30. Traunsee-Bergmarathon

Willi Buchinger stand am Anfang der Bergmarathon-Geschichte; er organisierte die Veranstaltung noch privat. Nach seinem viel zu frühen Tod übernahmen die Naturfreunde die Organisation – zunächst unter der Leitung von Manfred Spitzbart und seit einigen Jahren mit Harald Buchinger, dem Sohn des Erfinders, an der Spitze. Willi Buchingers im Jahr 1989 von vielen als „verrückt“ bezeichnete Idee: In 24 Stunden alle Berggipfel rund um den Traunsee bewältigen!

 

Text: Helmut Berger, Harald Buchinger, Fotos: Naturfreunde Ohlsdorf & Gmunden

 

Am 10. Juni 1989 starteten 42 Unerschrockene (von denen nicht ganz die Hälfte das Ziel sah) zum ersten Traunsee-Bergmarathon; die Route verlief teilweise auf unmarkierten Wegen über das Hochkamp oder den Zierlersteig auf den Traunstein und auf dem Retourweg über den großen Sonnstein, der 1990 durch den Feuerkogel und die Hochsteinalm ersetzt wurde. Wenig begangene Wege gibt es auch noch heute (auf die Spitzelalm, die letzte Hürde am Weg von Gmunden nach Ebensee); nicht nur deshalb ist der Lauf eine „Cross-Adventure“-Angelegenheit, also Trail Running in alpinem Gelände. Der besondere Reiz dieses Wettkampfes liegt natürlich in der fantastischen Berglandschaft rund um den Traunsee und im Kontrast zwischen der Einsamkeit am Ostufer und der belebten Gmundner Promenade, auf der man die letzten Kilometer absolviert.

 

Mit ihrer geschätzten Laufzeit von 16 Stunden lagen die Organisatoren des ersten Bergmarathons gehörig daneben. Die schnellsten Teilnehmer erreichten das Ziel bereits nach acht Stunden und 55 Minuten!

 

In den nächsten Jahren spielte Petrus leider nicht so gut mit: 1990 traten wegen des schlechten Wetters von 150 gemeldeten Teilnehmern nur 42 an, 1992 musste der Lauf zum bisher einzigen Mal sogar offiziell abgesagt werden. Inoffiziell bewältigten immerhin 32 Läufer die Tour. Um etwas mehr Übersicht in die Veranstaltung zu bringen, wurde der Weg auf den Traunstein eindeutig definiert; der längste Anstieg des Laufs führt seither ausschließlich über den Naturfreundesteig.

 

1993 wurde die 100-Teilnehmer-Marke erstmals überschritten, und ab da hieß es nicht mehr nur für die LäuferInnen, sondern auch für die Veranstaltung: „Bergauf!“ 1994 zählte man bereits 172 Teilnehmende. 1999 wurde erstmals auch eine Teilstrecke gelaufen, und zwar von Gmunden nach Ebensee.

 

2000−2009

Das Halbmarathon-Angebot wurde 2000 um die Strecke von Ebensee nach Gmunden erweitert.

Sportlich hatte dieses Jahrzehnt einiges zu bieten: Vier von sieben Streckenrekorden stammen aus dieser Zeit, unter anderem der von Benedikt Rabberger, der für die 70 Kilometer und 4500 Höhenmeter des Gesamtmarathons nur unglaubliche 7 Stunden und 26 Minuten gebraucht hat.

Jahr für Jahr wuchs das Teilnehmerfeld. 2001 zählte man erstmals mehr als 200 Teilnehmende, 2004 mehr als 300, und vier Jahre später waren mehr als 400 LäuferInnen am Start.

 

Ein weiterer Meilenstein war die Übersiedlung des Start- und Zielbereichs vom ASKÖ-Heim auf den Gmundner Rathausplatz im Jahr 2004, ein Zeichen für die steigende Bedeutung der Veranstaltung.

Je beliebter der Bergmarathon wurde, desto attraktiver wurde auch das Rahmenprogramm: 2008 wurde der Kinderbergmarathon aus der Taufe gehoben, bei dem die Nachwuchstalente auf kurzen Strecken rund um den Rathausplatz ihr Können zeigen; 2009 erfolgte die Erstauflage der Benefizwanderung.

 

Von 2010 bis heute

Drei Streckenrekorde stammen aus der „Neuzeit“. Nina Bauer beispielsweise durchbrach 2013 die 10-Stunden-„Schallmauer“. Sie umrundete den See in nur 9 Stunden und 20 Minuten.

Jahr für Jahr gingen immer mehr LäuferInnen an den Start. Mehr als 754 Teilnehmende gab es im Jahr 2017.

 

Nun steht der Traunstein-Bergmarathon, der sich von einer „Familienveranstaltung“ zu einem Spitzenevent entwickelt hat, vor seinem 30-Jahr-Jubiläum. Für den heurigen Lauf haben sich bereits 997 Personen angemeldet. Und die „Bergmarathon-Exhibition“ auf dem Rathausplatz zieht immer mehr namhafte Aussteller rund um den Hauptsponsor Dynafit an.

 

Das große Bergmarathon-Fest am 6. und 7. Juli 2018 wird von nicht weniger als 150 Helferinnen und Helfern organisiert. Beim ersten Bergmarathon musste man noch mit ganzen fünf Helfern auskommen …

 

Übrigens: Wer sich auf den Traunsee-Bergmarathon optimal vorbereiten will, kann am Trailrunning-Seminar teilnehmen, das vom 27. bis 29. April 2018 stattfinden wird.

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