Texte und Fotos: Thorsten Brönner
Von Gleisdorf nach Hartberg: In der Oststeiermark dreht sich vieles um den Apfel. Sanft wellt sich die mit Wäldern, Streuobstwiesen, Dörfern und Kleinstädten gespickte Landschaft. Im Nordwesten schirmt der Alpenbogen den Horizont ab. Der Blick springt von Anhöhe zu Anhöhe. Nach einem Besuch des Museums „Haus des Apfels“ in Puch bei Weiz saust man hinunter nach Stubenberg am See und flaniert vor dem Schloss Herberstein durch die Gärten. Das Etappenziel Hartberg, das zu den „Kleinen Historischen Städten Österreichs“ gehört, überrascht mit einem einheitlichen Ortsbild.
Schwierigkeit: oooo
Toureninfo: 64 km/ca. 700 Hm ↑
Von Fürstenfeld nach Bad Radkersburg: Mit dieser Tour ist es wie mit dem Song „Fürstenfeld“ der steirischen Band STS: „I brauch ka große Welt, i will ham nach Fürstenfeld.“ Nach der großen Welt sehnt sich hier niemand. Denn das Grenzland bietet alles, was Radlerinnen und Radler herbeisehnen: stille Wege, weite Blicke und häufig Sonne. Am schönsten ist dieser Flecken Erde im Herbst. Im Oktober legen die Laubwälder und Weinberge ihr goldgelbes Kleid an. Das Auf und Ab zwickt in den Beinen. Doch was bleibt, ist die Erinnerung an eine tolle Etappe. Und ohnehin versüßen am Ende die Wellnessfreuden der Therme Bad Radkersburg den Tag.
Toureninfo: 66 km/ca. 550 Hm ↑
Von Bad Radkersburg nach Leibnitz: Diese Fahrt ist eine zum Genießen. Sie führt von der Altstadt Bad Radkersburgs über die flachen Wege längs der Mur. Hier und da taucht die Route in die Auwälder ein. Im Herbst sprenkeln Kürbisse die Felder. Sie bereichern die Landesküche genauso wie der Schinken, der Welschriesling und der steirische Apfel. Die Zutaten für diese Etappe: Mühlen, Seen, Dörfer und die Weite des Murtals. Der Fluss lotst uns via Mureck zum Etappenziel Leibnitz. Am Hauptplatz kann man eines der Cafés ansteuern und den Blick schweifen lassen - von der Stadtpfarrkirche zum Rathaus und weiter zum Kloster.
Schwierigkeit: oo
Toureninfo: 52 km/ca. 60 Hm ↑
Von Leibnitz nach Deutschlandsberg: Weinfans lieben den Herbst. Radlerinnen und Radler diese Etappe. Die Schleifen des Flüsschens Sulm führen uns ins Hinterland der Mur. Leicht rollen die Räder über den Sulmtal-Radweg R1. Zwischen 1907 und 1967 ratterten hier die Züge der Sulmtalbahn. Voraus liegt das Schilcherland. In den letzten Jahrhunderten erhoben die Winzerinnen und Winzer die Traubenkelterei zu einer hohen Kunst. Hinter Schwanberg verlässt die Route das Tal und steigt steil an. Rechts Wald, links Wald, mittendrin die Orte Aichegg und Hollenegg. Nebenstraßen leiten zum nächsten Flüsschen, zur Laßnitz. Dort zieht sich das Etappenziel Deutschlandsberg in die Länge.
Schwierigkeit: ooo
Toureninfo: 53 km/ca. 250 Hm ↑
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oo = leichter, familientauglicher Radwanderweg mit fester Fahrbahndecke, leicht hügeliges Streckenprofil, unterdurchschnittliche Kondition ausreichend
ooo = mittelschwere Radtour, hügeliges Profil für durchschnittliche Hobbybikerinnen und -biker, kurze bis mittellange Steigungen
oooo = schwere Tour mit mehr als 500 Hm und einer Länge von mehr als 50 km
ooooo = sehr schwere Tour mit mehr als 1500 Hm und einer Länge von mehr als 60 km
Thorsten Brönner
Österreichs schönste Radfernwege
224 Seiten, Styria-Verlag, ISBN 978-3-222-13640-5, 25 €
Zwischen Vorarlberg und dem Burgenland bieten 20 beliebte Radfernwege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden individuelles Radvergnügen
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