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Gel(i)ebte Nachhaltigkeit

Viele Menschen und Organisationen wie die Naturfreunde versuchen bereits, so gut wie möglich klimaschonend, sozial und nachhaltig zu handeln, und setzen somit Maßnahmen im Sinne der SDGs, der 17 Sustainable Development Goals, die von der UNO formuliert wurden.

Text: Kim Ressar, Projektleitung Naturfreunde Internationale, und Iris Erber, Naturfreundejugend Österreich

 

Die Sustainable Development Goals – kurz SDGs genannt – sind die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Ihr Zweck ist die Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung unter Berücksichtigung sozialer, ökologischer sowie ökonomischer Aspekte. Angestrebt werden 17 Ziele: vom Kampf gegen den Hunger über Bildung, Gesundheit und die Gleichstellung der Geschlechter bis hin zum Schutz des Klimas und der biologischen Vielfalt. Die SDGs sind das Kernstück der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, die im September 2015 von der UN-Generalversammlung verabschiedet wurde und einen Fahrplan hin zu einer besseren und gerechteren Welt darstellt.

 

 

SDG-Wanderungen

Die Naturfreunde Internationale (NFI) führt in Zusammenarbeit mit Naturfreunde-Gruppen „SDG-Wanderungen“ mit unterschiedlichen Schwerpunkten durch. So war das „Erklimmen“ des SDG 13 (Maßnahmen für den Klimaschutz) ein besonderes Erlebnis: Mit jungen Erwachsenen ging es ab dem Naturfreunde-Schutzhaus Neubau hinauf auf den Hohen Sonnblick (3106 m), zunächst durch das märchenhafte Hochmoor im Nationalpark Hohe Tauern, das man nicht nur für seine Schönheit, sondern auch für seine Klimaschutzfunktion bewundern kann. Kein Lebensraum speichert mehr Kohlenstoff als intakte, nasse Moore. Moore bedecken zwar nur ca. 3 Prozent der Festlandfläche, speichern jedoch doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder der Erde zusammen. Weltweit, aktuell vor allem in Südostasien und Mitteleuropa, werden allerdings immer mehr Moore zerstört. Allein in Österreich wurden mehr als 90 Prozent der Moore entwässert. Trockengelegte Moore sind keine Kohlenstoffspeicher mehr; sie zählen zu den größten Kohlenstoffquellen.

 

Beim Aufstieg war zu sehen, wie dramatisch die Eismasse des einst großen Gletschers in den letzten Jahren zurückgegangen ist. „Das Ausschlaggebende für die fortschreitende Schmelze sind nicht fehlende Schneemengen im Winter, sondern die warmen und langen Sommer, wie auch 2022 besonders deutlich wurde“, erklärte Marion Greilinger, Gletscherexpertin der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Am Gipfel des Hohen Sonnblicks gab es eine spannende Führung durchs Observatorium der ZAMG. Neben den meteorologischen Messungen werden hier noch viele anderen Daten erhoben, etwa zur Gletscherschmelze, zu Spurengasen in der Luft, zur Strahlung, zu Aerosolen und zum Permafrost.

 

 

sustainLabel: Auszeichnung für Naturfreunde-Gruppen

Seit einiger Zeit können sich Naturfreunde-Gruppen ihr nachhaltiges Engagement mit dem „sustainLabel“ auszeichnen lassen. Diese Auszeichnung wurde von österreichischen Kinder- und Jugendorganisationen gemeinsam mit dem Bundesministerium für Klimaschutz entwickelt. Sie würdigt und fördert das nachhaltige Engagement von Jugendorganisationen und orientiert sich inhaltlich an den 17 SDGs.

Bereits mit einem Projekt pro Jahr können sich Naturfreunde-Gruppen eine Bronze-Auszeichnung verdienen. Das kann ein gemeinsamer Ausflug mit Bus oder Bahn sein, bei dem eine regionale Jause auf den Tisch kommt. Oder ein Vereinsfest, das ohne Einweggeschirr auskommt und bei dem Gäste, die ohne Auto anreisen, mit einer Kleinigkeit belohnt werden. Umfangreicher sind die Kriterien für die Silber-Auszeichnung, und besonders engagierten Kinder- und Jugendgruppen winkt das sustainLabel in Gold. Auf sustainLabel-Projekte der Naturfreunde Österreich warten finanzielle Förderungen und die mediale Bewerbung durch sustainLabel.

 

Mit dem „sustain-Check“ können Gruppen jederzeit unverbindlich online herausfinden, welche Kriterien sie bereits erfüllen, und sich Anregungen für weitere Schritte in Richtung Nachhaltigkeit holen. Weitere Infos: sustainlabel.org

 

 

SDGs zum Essen gernhaben

Unsere Ernährung hat einen maßgeblichen Einfluss auf unseren ökologischen Fußabdruck. Vegetarische oder vegane regional produzierte Produkte, wenn möglich in Bioqualität, sind gut für uns und unseren Planeten. Sie sind gesund, bringen Abwechslung in unseren Speiseplan und leisten einen wertvollen Beitrag zum Schutz des Klimas und der ökologischen Ressourcen. Mit dem Angebot von SDG-Menüs gehen Naturfreunde-Hütten und ausgewählte Umweltzeichen-Betriebe in ganz Österreich ab Herbst 2022 mit gutem Beispiel voran: Diese Menüs machen Lust auf nachhaltige Ernährung! Falls du gerne ein SDG-Gericht kochen möchtest, kannst du von nf-int.org/themen/wir-leben-sdgs/aktivitaeten ein Rezept des Rohrauerhauses (Spital am Pyhrn, OÖ) herunterladen.

 

Du willst mehr über die SDGs und Initiativen zum Mitmachen erfahren? Dann schau bei den „Rebels of Change“ vorbei: rebels-of-change.org!

In Kooperation mit Naturfreunde Ortsgruppen bietet die NFI "SDG-Wanderungen" an, zum Beispiel Moorwanderungen.
Ein köstliches SDG-Menü: Linsen mit Semmelknödel
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