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3.7. Spezielle Techniken

Unter speziellen Techniken verstehen wir Techniken, die nur in speziellen Klettersituationen zum Einsatz kommen. Im Folgenden sind einige dieser speziellen Techniken kurz beschrieben. Zur genaueren Auseinandersetzung empfehlen wir die Instruktor*innen-Ausbildung zu absolvieren. Auch die Ausbildung Übungsleiter*in Bouldern setzt sich vermehrt mit speziellen Bouldertechniken auseinander.

 

1.) Hooken

 

Den Fuß als „Haken“ einzusetzen, um damit Zug aufzubauen, ist eine wichtige und sehr effiziente Technik, die vor allem in überhängendem Gelände häufig von Nutzen ist. Der Heelhook (mit der Ferse) ist wohl am häufigsten anwendbar, aber auch Toehooks (mit der Oberseite der Zehen) sind beim modernen Hallen-Bouldern häufig zu finden.

Heelhook
Toehook

Übungen:

 

  • Partnerübung Heelhook
    Person A formt beide Hände zu einem Teller und kniet sich hin. Person B versucht, durch Zug mit der Ferse Person A umzuschmeißen.
  • Partnerübung Toehook
    Person A sitzt im Langsitz, Person B zieht an As Zehen; Nun muss A versuchen, seine Zehen gegen den Widerstand von B zu sich zu ziehen.
  • Hooks finden
    Es sollen Positionen in der Wand gefunden werden, wo durch das Setzen eines Hooks eine Hand losgelassen werden kann. Variante: Es sollen Positionen gefunden werden, wo durch einen Hook beide Hände los gelassen werden können („No Hand Rest“).
  • Kantenklettern
    Klettern entlang einer vertikalen Kante kann oftmals durch Hooken an der Kante erleichtert werden.
  • Dachkante
    Klettern an einer Dachkante wird oft durch das Setzen eines Hooks oberhalb der Kante vereinfacht.

2.) Manteln

 

Zu Deutsch „Ruckstemme“; bezeichnet zumeist das Hochdrücken am Ausstieg eines Boulderblocks. Es geht dabei darum, den KSP über eine (mehr oder weniger flache) Kante zu bekommen, wobei die Hauptschwierigkeit zumeist im Übergang vom Ziehen zum Drücken besteht. Manteln erfordert Kraft und/oder Dynamik.

3.) Piazen (Dülfertechnik)

 

Beim Piazen wird über einen Körperspannungsbogen an einem Riss oder einer Felsschuppe durch Zug und Gegendruck Stabilität aufgebaut.

4.) Spreiz-, Stemm- und Stütztechniken

 

Diese Techniken sind sowohl am Fels (Verschneidungen, Kamine etc.) sowie in der Halle und vermehrt auch beim Hallen-Bouldern wichtig. Ein möglichst gutes Ausnutzen des eigenen Bewegungsraumes sowie dreidimensionale Bewegungsvorstellung ist hierbei entscheidend. Ausprobieren und Bewegungserfahrung sammeln, ist dabei der beste Weg zum Erfolg.

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