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Plaisirklettern in der Steiermark

Im Mittelgebirge nördlich von Graz finden sich unzählige großartige Mehrseillängenrouten. Kletterführerautor Andreas Jentzsch stellt im Folgenden vier gut gesicherte Kletterrouten in bestem Fels vor.

Text und Fotos: Andreas Jentzsch, bergsteigen.com

 

 

Holzbacklriss – Ratengrat

Sehr gute Kletterei durch die zentrale Westwand des Ratengrats oberhalb von Mixnitz, die lange in Vergessenheit geraten war, bis sie 2021 von Rüdiger Hohensinner und Matthias Theissing geputzt und mit Bohrhaken perfekt abgesichert wurde. Die Route wurde 1967 mit Holzbackln erstbegangen. Das Ergebnis der Revitalisierung kann sich insbesondere mit der rechten oberen Ausstiegsvariante nach dem Piazriss absolut sehen lassen! Ganz oben hängt man am besten die letzten zwei Seillängen der Route „Die Pflicht (das Leiden?) der Ehemänner“ an. Wer dann noch immer nicht genug hat, klettert weiter über die Route „Tintifax“ auf die Breite Wand.

Schwierigkeit: 7- (6 obl.)
Toureninfo: ca. 3 Std. Kletterzeit/Tourenlänge: 200 m, 7 Seillängen

Holzbacklriss

Graser-Bergland-Express – Breite Wand

Kaum zu glauben, dass es im Wald zwischen Ratengrat und Breiter Wand noch lohnende Klettermeter gibt. Anita Hohensinner-Oberer und Rüdiger Hohensinner haben 2021 diese sehr nette, abwechslungsreiche und perfekt abgesicherte Genusstour mit gemäßigten Schwierigkeiten eröffnet. Ein gemütliches Auf und Ab mit Spreizschritt und einer kurzen Abseilfahrt. Trotz der südseitigen Lage kann diese Kletterei Dank der hohen Laubbäume auch sehr gut im Sommer gemacht werden. Wer danach noch Kraft hat, steigt ein paar Schritte weiter auf und hängt die Route „Hotzenplotz“ (5+, 130 m,) an.

Schwierigkeit: 6- (5- obl.)
Toureninfo: 2-3 Std. Kletterzeit/Tourenlänge: 215 m, 8 Seillängen

Graser-Bergland-Express – Breite Wand

Goldader – Breite Wand

Ausgesprochen schöne, schwierige und höchst genussvolle Kletterei an bestem Fels. Die Route ist sehr gut abgesichert und geputzt. Zu Beginn der zweiten Seillänge wartet gleich die Crux, eine glatte leicht ansteigende Rechtsquerung. Danach heißt es, sich zurücklehnen und genießen. Eine sehr empfehlenswerte Route, die kaum Gehgelände aufweist und sich die schönsten Kletterstellen der Breiten Wand sucht. Erstaunlich, dass diese Linie bis 2020 auf die Erstbegehung warten musste. Die Grazer-Bergland-Boys Rüdiger Hohensinner und Peter Pesendorfer haben auch hier ihren Spürsinn bewiesen.

Schwierigkeit: 7- (6- obl.)
Toureninfo: 2,5 Std. Kletterzeit/Tourenlänge: 240 m, 8 Seillängen

Goldader

Diagonalriss - Weizklamm

Kurze, aber wirklich tolle Kletterei, die an einem Riss-/Rampensystem in der Weizklamm empor quert. Die Route beginnt mit einer sehr glatten Platte, dann folgen Hangelrisse, Rampen, Untergrifframpen und immer wieder kurze Platten. Die Tour ist perfekt mit Bolts abgesichert und liegt immer im Schatten. Für eine Begehung muss es aber trocken sein. Gut für heiße Tage, da nordseitig. Wer nach diesem kurzen Vergnügen noch etwas mehr klettern will, hängt die Routen „Schwalbentraum“ und „Nordwandverlängerung“ am unmittelbar darüber liegenden Rablgrat an und kommt so auf insgesamt acht gute Seillängen.

Schwierigkeit: 6+/7- (6- obl.)
Toureninfo: 1,5-2 Std. Kletterzeit/Tourenlänge: 105 m, 4 Seillängen

Diagonalriss
Buchtipp

Andreas Jentzsch, Axel Jentzsch-Rabl
Plaisir Kletterführer Österreich Ost
Die schönsten Mehrseillängentouren und Klettergärten zwischen Wien und Salzburg
336 Seiten mit Steig-Topos, Wandübersichten und ca. 500 Farbfotos, Alpinverlag, ISBN 978-3-902656-34-6, 39,95 €


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