Immer mehr Menschen zieht es in die Natur – gerade auch als Folge der Corona Pandemie. Egal, ob in unseren Wäldern, in den Bergen oder an den Seen – Freizeitgestaltung in der Natur steht ganz groß im Trend. Damit der grundsätzlich sehr positive Trend zu einer aktiven Freizeitgestaltung in der heimischen Natur auch ein solcher bleibt, sind rasche Maßnahmen notwendig – den Naturfreunden Österreich mit über 160.000 Mitgliedern kommt hier eine besondere Verantwortung zu. „Fair Play“ in der Natur ist gefragter denn je und Bewusstseinsbildung das Gebot der Stunde. Denn kaum jemand zerstört bewusst den Naturraum, den er in seiner Freizeit nutzt – vieles passiert aus Unwissenheit und Gedankenlosigkeit.
Fakt ist, dass die Zahl der Erholungssuchenden im Wald und am Berg steigt – und damit auch der Druck auf die Natur. Zigarettenstummel am Gipfel, leere Kunststoffflaschen am Weg, Müsliriegelverpackungen versteckt zwischen Steinen, Obstschalen und Taschentücher in der Wiese: was eigentlich zurück in den Rucksack und ins Tal gehört, landet leider oft immer noch in der Natur. Weggeworfener Abfall, ist vor allem eine Gefahr für die Tiere. Aludosen oder Plastikflaschen, die auf der Wiese liegen, werden mitgehäckselt und gelangen so ins Futter. Rinder verenden qualvoll, wenn sie davon essen.
Die Müllvermeidung, insbesondere am Berg, ist seit jeher ein großes Anliegen der Naturfreunde. Daher gibt es schon seit langem, die ganz einfache Regel: Nimm deinen Abfall wieder mit nach Hause. D.h. Abfälle sollen nicht weggeworfen und auch nicht auf der Hütte abgegeben werden, sondern wieder mit ins Tal genommen werden, denn das was man auf den Berg hinauftragen kann, kann man auch wieder hinuntertragen, sagt Regina Hrbek, Leiterin der Abteilung Natur-, Umweltschutz und Hüttenmanagement.
Je höher wir uns im Gebirge befinden, desto länger dauern die natürlichen Abbauprozesse. Und besonders Dinge wie Taschentücher oder Bananenschalen, von denen man denken würde, dass sie rasch verrotten, bleiben lange in der Natur als Müll zurück.
Daher stellen die Naturfreunde Österreich, ab sofort einen in Europa aus recyceltem Kunststoff produzierten, wasserdichten, verschließbaren und waschbaren Müllsack für den Rucksack zur Verfügung. Dieses „Zrucksackerl“ sollte in keinem Rucksack mehr fehlen. Was als Initiative der Naturfreunde Kärnten, dem Umweltreferat des Landes Kärnten und der Kärntner Familienkarte startete, wird jetzt auf ganz Österreich ausgerollt.
Das „Zrucksackerl“ ist besonders reißfest und daher auch für Dosen oder Glasscheiben geeignet. Wenn es richtig verschlossen wird, dann ist es dicht und keine Flüssigkeit läuft aus. Es kann nach Verwendung ganz leicht mit warmem Wasser und etwas Geschirrspülmittel gereinigt werden und wird nach dem Trocknen wieder im Rucksack verstaut. Ein weiterer Vorteil: Das „Zrucksackerl“ kann nicht nur als Müllsack, sondern auch als Packsack verwendet werden.
Das „Zrucksackerl“ wird an alle Wander- und Bergsteigerreferent*innen der Naturfreunde Österreich ausgeteilt, damit sie es bei ihren Wanderungen verwenden und so eine Vorbildfunktion einnehmen. Das „Zrucksackerl“ kann auch kostenlos von interessierten bzw. engagierten Wanderern und Wanderinnen bestellt werden. Jetzt zugreifen – nur solange der Vorrat reicht!
Das „Zrucksackerl“ ist Teil der österreichweiten Naturfreunde-Kampagne „Respect Nature“, bei der bewusstseinsbildende Maßnahmen für ein rücksichtsvolles Verhalten der Erholungssuchenden in der Natur im Zentrum stehen.
Nähere Infos zum Projekt und die Bestellmöglichkeit für das Zrucksackerl findest du hier >