Das Almtal ist kein Durchzugstal und hat dadurch seinen ursprünglichen Charakter erhalten. Der Name kommt vom 48 km langen Almfluss: Die glasklare Alm ist der Abfluss des idyllischen Almsees nördlich des Toten Gebirges und mündet im Gemeindegebiet von Fischlham in die Traun.
Das Almtal hat jedem etwas zu bieten – die Erholungssuchenden erfreuen sich an den zahlreichen Naturschönheiten, für die kulturell Interessierten gibt es Museen und die Ruine Scharnstein, und die Sportbegeisterten kommen in diesem Gelände ebenfalls voll auf ihre Kosten.
Das Almtal ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut erreichbar. Zwischen Wels und Grünau verkehren regelmäßig Züge, und die Busverbindungen Richtung Kirchdorf an der Krems und Gmunden sind ebenfalls ideal.
Und wer seinen Urlaub im Naturfreundeheim Scharnstein verbringt, braucht nicht einmal ein Fahrzeug, um zu den umliegenden Bergen zu gelangen.
Wandern mit herrlichen Ausblicken
Das 945 m hohe Maisenkögerl ist über den Güterweg Hamberg zu erreichen. Es ist ein beliebtes Ziel zum „Aufwärmen“ zu Beginn der Wanderzeit. Von hier hat man eine herrliche Aussicht über das Almtal. Vorsicht: Im Gipfelbereich sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich!
Wer schon mehr Kondition hat, kann vom Hamberg aus eine längere Bergtour nach Steinbach am Ziehberg unternehmen. In diesem Gebiet gibt es relativ leicht zu erwandernde Almen und Gipfel mit unbeschreiblich schönen 360-Grad-Panoramablicken – lohnende Ziele für die ganze Familie und auch für routinierte Bergsteiger.
Der Kasberg und das Tote Gebirge bilden die Kulisse einer eindrucksvollen Kammwanderung, die über drei aussichtsreiche Berggipfel führt: Vorbei an der Waldandacht des „Zimmerten Brunnens“ führt der Weg vom Hochsalm (1405 m) über den Mittagstein (1260 m) zum Pfannstein (1423 m). Nicht weit unterhalb des Pfannsteins erreicht man das Gelände der Gradnalm mit der schön gelegenen Almhütte.
Vom Tießenbach bei Scharnstein ausgehend wandert man auf den 1334 m hohen Windhagkogel. Auf dem Rückweg ist ein kleiner Abstecher zur Scharnsteiner Spitze (1133 m) möglich.
Nur wenige Kilometer entfernt gibt es zwei weitere herrliche Aussichtberge: das Steineck und der Zwillingskogel.
Das 1418 m hohe Steineck ist über den Güterweg Dürnberg zwischen Scharnstein und St. Konrad erreichbar. Einen Teil der Strecke können auch Mountainbiker genießen; der Weg zum Gipfel muss zu Fuß bewältigt werden. Am Gipfel hat man einen wunderschönen Blick auf das Tote Gebirge, den Traunstein, das Höllengebirge und zum Gosaugletscher.
Der Zwillingskogel (1405 m) ist einer der schönsten Aussichtsberge des Almtales und bietet Weitblicke auf das Tote Gebirge, den Kasberg, den Traunstein und den Gosaukamm. Der kaum bekannte Aufstieg über den „Jagasteig“ bringt den geübten Bergwanderer fast direkt zum Gipfel. Bitte ergänzen, wo der Jagasteig beginnt.
Vom Katzenstein (1349 m), der über den Laudachsee erreichbar ist, hat man eine einmalige Sicht auf den dunkelblauen Laudachsee, auf weite Teile des Toten Gebirges sowie auf den Grünberg und Traunstein.
Der Kasberg ist die Aussichtsloge vor dem Toten Gebirge. Am 1747 m hohen Gipfel erwartet einen ein phantastischer Rundblick.
Wer es gemütlicher will, geht die 8 km lange Kasberg-Alm-Runde. Sie führt vom Hochberghaus über die Farrenaualm und Kasbergalm vorbei am wunderschönen Kasbergalm-See zur bewirtschafteten Kasbergalm-Hütte mit Sennerei und hinauf zum Spitzplaneck, über das Regenkar zur Sepp-Huber-Hütte und dann zurück zum Hochberghaus.
Kletterfreunden bieten sich die Bräumauer vis-à-vis der Ruine Scharnstein (super Wandkletterei) und das Maisenkögerl (überhängend, schattig, schwer) an.
Laufen und Radfahren
Das Almtal ist auch ein Lauf- und Radfahreldorado. Entlang der Alm kann man kilometerweit auf gut ausgebauten Wegen laufen oder biken. Weiters gibt es zahlreiche Möglichkeiten für Radrundfahrten.
Den Läufern stehen vier markierte Laufstrecken entlang des Alm-Flusses (3,1, 5,5, 6,1 und 16,7 km lang) zur Verfügung.
Mountainbiken ist im inneren Almtal derzeit aufgrund der Fahrverbote auf Forststraßen nur eingeschränkt möglich. Die Verbindung Laudachsee–Hauergraben (12,9 km, Schwierigkeitsgrad 2–3, 556 Hm) wurde allerdings freigegeben.
Für die Biker gibt es noch weitere traumhafte Strecken – Rinnbach, Wasserböden, Offensee, Karbach, Kasberg – in einer einzigartigen Landschaft zu entdecken.
Paddeln und Skaten
Kajakfahrer finden im Almtal ideale Voraussetzungen. Die Alm ist ein leichtes Wildwasser (I–II) mit vielen Wehranlagen. Das erste, rund 14 km lange Teilstück vom Almsee bis nach Grünau weist kaum Wehranlagen auf und ist von Mai bis Juni sehr gut zu befahren. Nähere Informationen über Routen und den Verleih von Kajaks erhält man von der Sektion Kajak der Naturfreunde Scharnstein, die heuer ihr 100-jähriges Bestehen feiern. Die Bootshütte liegt in unmittelbarer Nähe des Fußballplatzes, 600 m vom Campingplatz entfernt.
Für alle, die gerne skaten: Seit Mai 2009 steht Kindern, Jugendlichen und jung gebliebenen Erwachsenen der von der Marktgemeinde Scharnstein neu errichtete Skaterpark in der Sportanlage Pürstermühle zur freien Benützung zur Verfügung.
Ausflugtipps
Wer im Almtal im oberösterreichischen Salzkammergut Urlaub macht, sollte unbedingt den ganzjährig geöffneten Cumberland Wildpark Grünau besuchen. In dem mehr als 60 ha großen Wildpark kann man nach Herzenslust spazieren gehen und wandern und natürlich Tiere, auch vom Aussterben bedrohte Tierarten (z. B. Waldrappe und Urwildpferde), beobachten. Weitere Infos: www.wildparkgruenau.at
Kinder freuen sich auch über einen Abstecher in den Freizeitpark Kinderland Schindlbach in Grünau. Die schon älteren Kids können sich hier z. B. im Bogenschießen üben, die jüngeren mit Mama und Papa durch den Märchenwald wandern. Weitere Infos: www.kinderland-schindlbach.at
An Regentagen empfiehlt sich der Besuch des Sensenmuseums Geyerhammer in Scharnstein: In einem 400 Jahre alten Sensenwerk, in dem früher einmal 120 Sensenmodelle hergestellt wurden, lernt man die Arbeitsweise der Sensenschmiede kennen, z. B. beim Schauschmieden. Weitere Infos: www.sensenmuseum.at
Wer es gerne gruselig mag, fährt zum Schloss Scharnstein. Hier dokumentiert das Österreichische Kriminalmuseum in mehr als 20 Schauräumen die Geschichte des österreichischen Justiz- und Sicherheitswesens vom späten Mittelalter bis heute. Weitere Infos: www.kriminalmuseum.at
Im Reptilienzoo Schloss Scharnstein, dem Haus der Gifte, geben 40 Terrarien einen Einblick in die geheimnisvolle Welt von Schlangen, Fröschen & Co.
Idyllische Naturseen (großer und kleiner Ödsee), Bachläufe und die Freibäder von Viechtwang und Grünau laden an heißen Tagen zum Baden ein.
Text von Sonja Bauer