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Neu am Alberfeldkogel: Klettersteig "HTL Wels"

Der rund 320 m lange Steig mit mittlerer Schwierigkeit ist auf lediglich 140 Höhenmeter verteilt

Routenlänge: 320 m, 140 Hm, Schwierigkeit: C
Zustieg: 45 Minuten, Rückweg: 40 Minuten
Achtung: Wenn es im Frühjahr Schneereste gibt, ist der steile Abstieg zur Ostkante gefährlich und nicht anzuraten.

 

An- und Rückfahrt mit Öffis: mit dem Zug nach/ab Ebensee Landungsplatz oder mit dem Bus (von Mo.-Sa. nur unregelmäßige, sonntags keine Busverbindungen) nach/ab Ebensee Feuerkogelbahn

 

 

Der Feuerkogel (1592 m) westlich von Ebensee überragt das Südufer des Traunsees um mehr als 1000 m und bildet den östlichen Abschluss des Höllengebirges. Tradition und Gemütlichkeit erwarten einen auf dem Gipfelplateau des von den Einheimischen schlicht „Kogl“ genannten Berges, das man bereits seit 1927 mit der Feuerkogel-Seilbahn erreichen kann. In diesem Jahr wurde auch unweit der Bergstation das Naturfreundehaus Feuerkogel (www.naturfreunde-ebensee.at) eröffnet. Es ist ein idealer Ausgangspunkt, um in das über 50 km lange Wegenetz eines Wanderparadieses zu starten, das von einer kurzen Gipfelrunde bis zu einer mehrtägigen Höllengebirge-Durchquerung alles zu bieten hat.

 

Einzig ambitionierte BergsteigerInnen waren bis vor Kurzem leer ausgegangen. Doch seit dem 20. Mai 2011 gibt es an der Ostkante des Nachbarberges Alberfeldkogel (1707 m) einen neuen Klettersteig. Das Projekt wurde von den Naturfreunden Ebensee, der Marktgemeinde Ebensee und der HTL Wels realisiert. Letztere hat die Befestigungen für das Seil und sämtliche andere Materialen für den Klettersteig zur Verfügung gestellt und gab somit dem Steig auch ihren Namen. Angelegt wurde der Steig mit viel Umsicht und Geschick vom renommierten Outdooranbieter Heli Putz.

 

Der Steigverlauf

Der rund 320 m lange Steig mit mittlerer Schwierigkeit ist auf lediglich 140 Höhenmeter verteilt. Nach dem 45-minütigen, nahezu ebenen Zustieg von der Bergstation der Feuerkogel-Seilbahn kommt man erst einmal zu einem kurzen und sehr steilen Abstieg durch eine grasige Rinne zum Beginn der Ostkante. Von Anfang an hat man bereits einen ausgezeichneten Blick auf die gesamte Tour, und man weiß damit auch, wie viele Leute vor einem unterwegs sind.

 

Die Kletterei beginnt mit einer Querung in eine steile, rissartige Rinne, in der man bald auf die Schlüsselstelle (C) der Tour trifft. Kurz danach erreicht man die Kante mit einem bequemen ersten Rastplatz – die erste Gelegenheit, den grandiosen Ausblick auf den Traunsee und den Hallstätter Gletscher am Dachstein zu genießen, der mit jedem Höhenmeter noch besser wird. Bald danach gibt es bei einem Block einen zweiten, nicht minder schönen Rastplatz. Der Steig folgt im Mittelteil genau der Kante und ist an den schweren Stellen durch unzählige Trittstifte entschärft, die ein müheloses Emporgleiten und Genießen erlauben. Weiter oben lehnt sich die Kante zurück und wird zu einem Grat. An einer kurzen Abkletterstelle befindet sich das Wandbuch der durch den Klettersteig ersetzten Kletterroute. Hier sich bitte nicht eintragen! Für die KlettersteiggeherInnen gibt es etwas weiter oben ein eigenes Steigbuch.

 

Viel zu rasch erreicht man leider den Ausstieg, wenige Meter vor dem Europakreuz am Gipfel des Alberfeldkogels – im Übrigen auch eine Koproduktion der Naturfreunde und der HTL Wels. Das eindrucksvolle, 5 m hohe Kreuz besteht aus zahlreichen Würfeln, die jeweils einen Staat der Europäischen Union symbolisieren. Am Gipfel kann man den großartigen Rundblick in seiner ganzen Pracht auf sich wirken lassen. Danach geht es in rund 40 Minuten zurück zur Feuerkogel-Seilbahn. Wer kurz vor der Bergstation hinter den Ferienhütten noch einmal an die Kante geht, genießt einen wunderbaren Blick auf seine Klettersteigtour am Alberfeldkogel und auf künftige Touren am Traunstein.

 

Text von Andreas Jentzsch, Fotos von Alpinverlag

 

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