Aufbauend zum Lawinensymposium findet dieses Praxiswochenende statt. Themen und Neuheiten, über die im Lawinensymposium am 10. Oktober 2015 in Graz referiert wurden, werden an diesem Wochenende in verschiedenen Workshops in die Praxis umgesetzt.
Block 1:
„Fehlinterpretation der Lawinengefahrenstufen“ und „Risikokommunikation innerhalb der Gruppe“
Block 2: „Gelände in Griff – alles in Griff?“ und „Arbeiten mit den typischen Lawinensituationen“
Fehlinterpretation der Lawinengefahrenstufen.
Dr. Bernd Zenke war an der Ausarbeitung der fünfteiligen europäischen Lawinengefahrenskala beteiligt und kann als Lawinenwarner auf über zwei Jahrzehnte Erfahrung im Um gang mit den Gefahrenstufen zurückblicken. In diesem Workshop werden Fehlinterpretationen wie z.B. „Je geringer die Lawinengefahrenstufe, umso steiler kann man im Gelände unterwegs sein“ im Gelände behandelt und erörtert. Risikokommunikation innerhalb der Gruppe. Das Verhalten von Skitourengruppen wird nicht nur von lawinenbildenden, sondern auch von sozialen Faktoren beeinflusst. In diesem Seminar werden Lawinenunfälle mit besonderem Fokus auf soziale Einflussfaktoren analysiert. Anhand von Unfalldokumentationen fragen wir, welche Bedeutung Kommunikation beim jeweiligen Unfallhergang einnimmt. Aus den gewonnen Erkenntnissen sollen Handlungen im Gelände gesetzt werden, die präventiv das Unfallrisiko mindern helfen. Die gesetzten Handlungen in der Planung und bei der Durchführung der Tour gemeinsam reflektiert.
Risikokommunikation innerhalb der Gruppe:
Das Verhalten von Skitourengruppen wird nicht nur von lawinenbildenden, sondern auch von sozialen Faktoren beeinflusst. In diesem Seminar werden Lawinenunfälle mit besonderem Fokus auf soziale Einflussfaktoren analysiert. Wir setzen uns mit sprachfreien Zeichen von Über- und Unterforderung und Gruppenfunktionen auseinander. Anhand der Unfalldokumentationen fragen wir, wie verbal und non-verbal miteinander kommuniziert wurde? Welche Wirkung individuelles Empfinden und Verhalten auf die Gruppe hatte? Welche Aufgabe innerhalb der Gruppe übernommen und welche Maßnahmen unterlassen wurden? Wir fragen, welche Bedeutung Kommunikation beim jeweiligen Unfallhergang einnimmt. Aus den gewonnen Erkenntnissen sollen Handlungen im Gelände gesetzt werden, die präventiv das Unfallrisiko mindern helfen. Die gesetzten Handlungen in der Planung und bei der Durchführung der Tour gemeinsam reflektiert.
Gelände in Griff – alles in Griff?Die Hangneigung ist und bleibt nach wie vor der zentrale Faktor bei der Lawinenbildung. Eine quantifizierbare Verbindung zwischen Hangneigung und Auslösewahrscheinlichkeit ist aber unbekannt. Diese Tatsache und unterschiedliche Gefahrenkriterien lassen die strategischen Methoden an ihre Grenzen stoßen. Denn Lawinenprobleme draußen zu erkennen und richtig zu beurteilen, erfordert mehr Können, als nur die Beurteilung der Hangneigung. Arbeiten mit den typischen Lawinensituationen. Die Einführung der Symbole im Lawinenlagebericht hat das Ziel verfolgt, Einsteigern und wenig geübten Tourengehern das Wichtigste auf einen Blick in leicht verständlichen Graphiken zu präsentieren. Wir sind überzeugt, dass die Symbole die gewünschte Erleichterung für das Verständnis der Gefahrensituation und somit einen wirklichen Mehrwert bringen. Doch wo sind diese Gefahrensituationen im Gelände und wie erkenntman sie?
Arbeiten mit den typischen Lawinensituationen:
Die Einführung der Symbole im Lawinenlagebricht hat das Ziel verfolgt Toureneinsteiger und wenig geübten Tourengehern im Lesen des Lawinenlageberichtes das wichtigste zuerst in leicht verständlichen Graphiken zu präsentieren. Der Lawinenwarndienst Steiermark ist auf Grund der Umfrage überzeugt, dass die Symbole die gewünschte Erleichterung für das Verständnis der Gefahrensituation bringen und somit einen wirklichen Mehrwert für die Tourengeher-Anfänger und „Neuentdecker“ des Lawinenlageberichts darstellen. Doch wo sind sie im Gelände? Sieht man sie? Wie sieht man sie?
Die Anmeldung kann nur für einen Block erfolgen – Block 1 oder Block 2!
9:30-10:00 Eintreffen und Registrierung10:00 Begrüßung und Einleitung10:30–16:30 Workshop zu Themen 1 bis 4 – auch im Gelände!!!17:00–17:45 Reflexion in den Gruppen18:00–19:30 Abendessen19.30–20:15 Input für den nächsten Tag20:15–Kamingespräche - Ausklang mit hoffentlich vielen Gesprächen zwischen den TeilnehmerInnen
09:00–15:00 Workshop zu Themen 1 bis 4 – auch im Gelände!15:00–16:00 Reflexion in den Gruppen16:00: Heimreise
Ort: Dachstein, Ramsau, Wander- Vitalhotel Steirerhof, Vorberg 6, 8973 Schladming
Preies inkl. Unterkunft mit HP
Naturfreunde TourenführerInnen: 40 €Naturfreunde-Mitglieder: 160 € Nicht-Mitglieder: 210 €
Dr. Bernd Zenke, Dr. Renate Renner, Dr. Arnold Studeregger, Dr. Christoph Mitterer, Dr. Marcellus Schreilechner, Martin Edlinger, Klaus Pfaffeneder, Vertreter der ZAMG-Graz